Orphan: First Kill Kanada, USA 2022 – 99min.

Filmkritik

Familienalbtraum

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

2009 trumpfte Jungdarstellerin Isabelle Fuhrman in «Orphan» als mörderisches Waisenkind mit erschütterndem Geheimnis auf. Geschlagene 13 Jahre später erreicht ein Prequel die grossen Leinwände, das zwar um Eigenständigkeit bemüht ist, den Puls aber nur selten nach oben treibt.

Der 31-jährigen Leena (Isabelle Fuhrman), die aufgrund einer Hormonstörung wie ein Kind aussieht, gelingt die Flucht aus einer estnischen Psychiatrie. Im Anschluss gibt sie sich als das seit geraumer Zeit vermisste US-Mädchen Esther Albright aus und landet tatsächlich in den Armen der überglücklichen Eltern. Vor allem Mutter Tricia (Julia Stiles) scheint jedoch schnell stutzig zu werden und sich zu fragen, wen sie und Gatte Allen (Rossif Sutherland) bei sich aufgenommen haben.

«Orphan: First Kill» gehört sicher nicht zu den Sternstunden des psychologischen Horrorkinos, punktet aber mit einer schaurigen Hauptdarstellerin, einigen soliden Inszenierungskniffen und einem verrückten Twist. Das Prequel, in dem die inzwischen erwachsene Fuhrman nicht immer glaubhaft in ein kleines Mädchen verwandelt wird, fühlt sich zunächst wie ein Abklatsch des Erstlings an. Mit einer überraschenden Enthüllung im Mittelteil schlagen die Macher allerdings eine neue Richtung ein und versuchen, eigene Akzente zu setzen.

Auch wenn logisch vieles auf wackeligen Füssen steht, könnte die Wendung ein perfides Katz-und-Maus-Spiel lostreten. Das Drehbuch von David Coggeshall schafft es jedoch nicht, genügend Saft aus der Idee zu pressen, und verliert sich in plumpen Offensichtlichkeiten. Ähnlich einfallslos sind oft die Mittel, die Regisseur William Brent Bell wählt, um dem Treiben einen Spannungskick zu geben. Dass Isabelle Fuhrman nach wie vor herrlich böse gucken kann, ist da nur ein schwacher Trost.



24.10.2022

2

Dein Film-Rating

Kommentare

Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.

Login & Registrierung

julianne

vor 2 Jahren

War gut heute gesehen tolle Optik Darsteller zum Glück konnte ich noch in Englisch sehen !! Aber Orginal von 2009 war schon besser deutlich !! Aber war gut !!


Taz

vor 2 Jahren

Schwacher Thriller, der emotionslos daherkommt und einzig mit dem Twist einen kleinen Funken Interesse generiert.


Swisscheese

vor 2 Jahren

Besser als die 2 sterne im cineman rating. Story mit guter Wendung in der Mitte des Filmes.


Mehr Filmkritiken

Typisch Emil

Hölde - Die stillen Helden vom Säntis

Tschugger - Der lätscht Fall

Sauvages - Tumult im Urwald