Wann ist eine Zuneigungserklärung ein sexueller Übergriff, wann eine gesetzeswidrige Straftat? Ein 18-jährigen Schüler, der unbedingt seine Jungfräulichkeit verlieren will, trifft diesbezüglich schlechte Entscheidungen. Der Film thematisiert die Debatte über gegenseitiges Einvernehmen, wenn es um Sex geht.

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Simi (Jakob Fessler) hatte noch nie Sex und der Druck seiner Mitschüler:innen wächst, es endlich hinter sich zu bringen. Als sich für ihn eine Gelegenheit bietet, ignoriert er jedoch alle stummen Hinweise von Tamara (Julia Tremp), dass sie keinen Sex haben möchte. Auf dem Pausenplatz und in den Sozialen Medien wird er nun als Vergewaltiger bezeichnet, obwohl das Schweizer Gesetz ihn von der Schuld freigesprochen hat, denn Tamara hat nie «Nein» oder «Stopp» gesagt.

Laut Amnestie International haben sich in der Schweiz 59% der Frauen schon einmal sexuell belästigt gefühlt. Wann ist Sex erwünscht und wann ist er ein Übergriff? Der erste Spielfilm des 23-jährigen Regisseurs Damien Hauser wirft diesbezüglich wichtige Fragen auf.

Im Unterschied zu anderen Filmen zu diesem Thema zeigt «Theo: Eine Konversation Mit Der Ehrlichkeit» die Geschehnisse aus Simis Perspektive, also der Sicht des «Täters». Grossartig gespielt von Jakob Fessler sehen wir den inneren Kampf des jungen Mannes, der jedoch gegen Aussen seine Tat herunterspielt und sich als Opfer sieht. Erst am Ende des Films und mit Hilfe seiner feministischen Freundin Leona (Fayruz Gabriel) übernimmt er schliesslich Verantwortung für seine Taten, was den ersten Schritt zur Heilung seiner Beziehung zu Frauen darstellt. Unterstützt durch einen zu schmalzigen Score trieft der Film gelegentlich vor Mitleid für Simi.

Nachdem vor zwei Jahren die Initiative «Nur Ja heisst Ja» zur Änderung des Sexualstrafrechts im Parlament abgelehnt wurde, ist es jedoch wichtig, die Debatte über Respekt und gegenseitiges Einvernehmen für sexuelle Handlungen wieder aufzunehmen.