Elemental USA 2023 – 109min.

Filmkritik

Mischen impossible?

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

«Wie Feuer und Wasser» – diese Redewendung übersetzt der 27. Pixar-Film in ein kunterbuntes Animationsabenteuer, das sich um die in einer Grossstadt lebenden Elemente dreht. Optisch ein echter Leckerbissen, inhaltlich aber eine recht konventionelle Lebe-deinen-eigenen-Traum-Romanze.

Feuer-, Wasser-, Erd- und Luftwesen leben zwar zusammen in Element City, haben jedoch alle ihre eigenen Bereiche in der quirligen Metropole. Elemente vermischen sich nicht, heisst es immer wieder. Als die mit ihren Eltern vor Jahren aus Feuerland eingewanderte Ember den Laden ihres Vaters vor der Schliessung retten will, erhält sie ausgerechnet Hilfe von Wasserbewohner Wade, der für die städtische Bauaufsicht arbeitet. Die beiden nähern sich langsam an.

2020 bewies die Pixar-Schmiede mit «Soul» eindrucksvoll, dass sie nach wie vor kluge, vielschichtige, dabei erstaunlich unterhaltsame Filme kreieren kann. «Elemental» erweist sich inhaltlich hingegen als konventionell gestrickte Erbauungskost. Migration, Vorurteile, Identität, familiäre Traditionen und Selbstverwirklichung – auch wenn die Macher rund um Regisseur Peter Sohn («Arlo & Spot») spannende und relevante Themen anschneiden, läuft die sehr formelhaft gebaute, wenig subtile Story vor allem auf eine Ich-muss-mich-von-Papa-lösen-Entscheidung hinaus.

Was deutlich besser gelingt: die Gestaltung der anthropomorphen Welt, die in den schillerndsten Farben erstrahlt. Einmal mehr lässt Pixar auf visueller Ebene die Muskeln spielen, serviert uns mit vielen Details, Verweisen und kleinen Spässen gespickte Bilder in Serie. Die Brillanz der Animationskünstler zeigt sich am stärksten in der Darstellung der verschiedenen Elemente. Tolle Schauwerte – das wissen wir nicht erst seit diesem Film – sind nur leider nicht alles!

19.06.2023

3

Dein Film-Rating

Kommentare

Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.

Login & Registrierung

maennele

vor einem Jahr

Endlich wieder einmal ein hervorragend gemachter Animationsfilm mit vielen kreativen und originellen Einfällen! Für die Kleinen, die Grossen, die Mittleren :-). Aber halt nichts für die Dummen!


Patrick

vor einem Jahr

Liebevoll,Originell und Witzig verpackt ist das ganze in Romantik so kan man die Story beschreiben . Fazit: Ein Wundervoller Film für die ganze Familie.

Zuletzt geändert vor einem Jahr


Taz

vor einem Jahr

Nett, aber lange nicht mehr so interessant, liebenswert und vor allem unterhaltend wie die älteren Pixarsachen. Da hat wohl auch Disney den Riegel geschoben und aufgetragen, man möge doch einen weiteren Film machen, der allen möglichen Gruppen gerecht wird, niemandem ans Bein pinkelt, geschweige denn inhaltlich etwas spezielles bietet. Machart ist interessant, aber die Story mag nicht zu überzeugen.Mehr anzeigen


Mehr Filmkritiken

Typisch Emil

Tschugger - Der lätscht Fall

Landesverräter

Thelma