Der neue Film von Malgorzata Szumowska und Michal Englert zeigt das schwierige Leben einer Transfrau, die im konservativen post-kommunistischen Polen eine Geschlechtsangleichung anstrebt. Der Film zeigt einfühlsam, wie schwierig das Leben für Mitglieder der LGBTQAI+ Gesellschaft in gewissen europäischen Ländern noch sein kann.

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Andrzej (Mateusz Wieclawek) hegt schon als Teenager in den 80er Jahren den Verdacht, im falschen Körper geboren worden zu sein. Aber im post-kommunistischen und zunehmend katholischen Polen scheint für ihn ein Leben als Transfrau keine Option zu sein. Er heiratet Iza (Bogumila Bajor/Joanna Kulig) und hat zwei Kinder, bis sein Drang, authentisch zu leben, nicht mehr unterdrückt werden kann. Aber, Aniela (Malgorzata Hajewska) wird das Leben nicht leicht gemacht.

Das Leben als Mitglied der LGBTQAI+ Gemeinde kann überall schwierig sein, aber in Mitteleuropa vergessen wir gerne, dass es in Ländern wie Polen noch immer keine Gesetze oder Hilfsorganisationen gibt, die die Geschlechterangleichung befürworten oder unterstützen. Anielas Gefühle, als Frau leben zu wollen, werden von ihrer Umwelt abgetan. Ärzte geben ihr Testosteronspritzen und den Rat, den Sextrieb bei einer attraktiven Prostituierten wiederzufinden. Ihr Wunsch, trotz allem als Frau leben zu wollen, stösst bei ihrer Umwelt auf enormen Widerstand. Die Hormonbehandlungen kosten derart viel, dass sie kriminelle Taten begehen muss und in ihrem Auto schläft, um sie zu finanzieren.

In der Rolle der Aniela wurde eine cisgender Frau besetzt, was in einigen politisch korrekten Kreisen für Kritik sorgen könnte. In einem Interview gab die Regisseurin aber zu bedenken, dass Schauspielschulen in Polen noch immer nur binär ausbilden und die Trans-Berater dieses Projekts ihr zustimmten, dass diese Rolle eine versierte Schauspielerin verlangte. Anielas Transformation ist in gewisser Weise ein Symbol für die Veränderungen, die Polen seit der Abwendung von Russland und dem Ostblock durchgemacht hat. Ihr Heimatland scheint in den letzten 40 Jahren auch nach seiner Identität gesucht zu haben.