Das Geheimnis der Perlimps Brasilien, USA 2022 – 80min.

Filmkritik

Farbexplosion im Fantasiewald

Michael Gasch
Filmkritik: Michael Gasch

In «Das Geheimnis der Perlimps» werden die brasilianische Kultur, prähistorische Flora und Fauna sowie ein geheimnisvoller Mythos in ein farbenfrohes filmisches Gewand gehüllt. Ein fantasievoller und liebevoll gestalteter Animationsfilm, der in den Bann zieht.

Als der Sonnenwolf Claé auf den Mondbär Bruô trifft, sind beide erst einmal skeptisch. Sie eint jedoch eine Mission, die mit den herrschaftsbesessenen Riesen und den winzigen Perlimps zu tun hat. Nur sie sind in der Lage, sich den bösen Giganten entgegenzustellen. Das einzige Problem dabei: Die Perlimps gerieten in Vergessenheit, schon bald sind sie nur noch eine alte Legende. So schliessen sich Claé und Bruô zusammen, um die mystischen Wesen gemeinsam zu finden.

Mit einem Schöpfungsmythos und einer praehistorische Atmosphäre beginnt der neue Animationsfilm von Alê Abreu. Ins Auge springt besonders die visuelle Gestaltung. Mit farblichen Übergängen von grün zu gelb, von violett zu orange und rot, gab es lange keinen Film, der so viele dezente Farbtöne und -verläufe präsentiert. Fliessend sind die Übergänge von Aquarell-, Ölfarben- und digitaler Optik.

Narrativ werden die unterschiedlichsten Themen verwoben. Es geht um winzige göttliche Geschöpfe; eine vergessene Stadt; Spiritualität – in der Summe: Fantasy. Stets springt etwas ins Auge, was zu diesen Themen passt: Traumfänger, Glühwürmchen, funkelnde Sterne in unzähligen Farben. Das schafft konstant funkelnde Augen und nicht selten kommen Erinnerungen an die nicht minder beeindruckenden Animationswerke von Tomm Moore auf. Auf eine Fokusverlagerung von Fantasy zu realistischen Zügen mit nicht gerade wenig Gesellschaftskritik muss man sich jedoch einstellen. Der Konflikt zwischen Mensch und Natur könnte die kleinsten Zuschauenden leicht überfordern.

16.09.2024

4

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