Longlegs Kanada, USA 2024 – 101min.

Filmkritik

Auge in Auge mit dem Serienkiller

Maria Engler
Filmkritik: Maria Engler

Scream Queen Maika Monroe, die sich seit «It Follows» im Horrorgenre etabliert hat, trifft in «Longlegs» auf einen kaum erkennbaren Nicolas Cage. In einem ästhetisch brilliant inszenierten Katz-und-Maus-Spiel jagen sich eine FBI-Agentin und ein unheimlicher Serienmörder.

Die frisch gebackene FBI-Agentin Lee Harker (Maika Monroe) ist einem unheimlichen Serienkiller auf der Spur. In mehreren Fällen brachten Väter ihre komplette Familie um und begingen dann Selbstmord – am Tatort wurde jedes Mal ein Zettel mit seltsamen Zeichen entdeckt. Harker, die einen sechsten Sinn für Verbrechen zu haben scheint, wird schon bald persönlich vom vermeintlichen Täter kontaktiert.

Ein dunkles Geheimnis und ein starrer Blick in die Kamera: Damit wurde Anthony Perkins in «Psycho» zu einem Fixpunkt der Horrorfilmgeschichte. Dass es auch seinen Sohn Oz Perkins zum Horror zieht, bewies er bereits mit Filmen wie «Die Tochter des Teufels» und «I Am the Pretty Thing That Lives in the House». Mit «Longlegs», der in den USA von einer aufsehenerregenden Marketingkampagne begleitet wurde, konnte sich der Regisseur und Drehbuchautor mit Maika Monroe und Nicolas Cage nun jede Menge Starpower für seinen stimmungsvollen Horrorthriller sichern.

Es sind vor allem Stimmung und Ästhetik, die «Longlegs» so sehenswert machen. Mit hochgradig ästhetischer und interessanter Kameraarbeit, präzisen Kompositionen und Lichteinsätzen, lebendigen Kulissen und authentischen Kostümen erschafft «Longlegs» grosse Dramatik und eine überzeugende Version der frühen 90er-Jahre, in denen der Film angesiedelt ist. Sowohl äusserlich als auch inhaltlich zieht der Horrorthriller Parallelen zu Klassikern wie «Das Schweigen der Lämmer», «Psycho» oder «Sieben».

Im Zentrum steht eine von Maika Monroe grossartig verkörperte FBI-Agentin, die in «Longlegs» mehr noch als der gesuchte Serienkiller eine vielschichtige Charakterstudie erfährt. Nach aussen kühl und bedacht, lässt sie immer wieder emotionale Wucht durchschimmern, die die Hauptfigur bis zum Ende spannend macht. Gegenpart Nicolas Cage ist hier unter meterdicken Schichten von Make-Up nur schwer zu erkennen, leistet aber trotzdem ganze Arbeit und überzeugt als schwer durchschaubarer Psychopath, dem man unter gar keinen Umständen begegnen möchte.

Dass «Longlegs» trotz all dieser vielversprechenden Zutaten nicht vollends überzeugen kann, liegt an der letztendlich etwas ausufernden Handlung, die auch vor dem Auflösen aller verbleibenden Fragen nicht zurückschreckt. Die Prämisse, die Oz Perkins hier aufbaut, ist zwar recht umständlich, trotzdem hätte der Film von weniger ausführlichen Erklärungen und mehr Vertrauen in die eigene Denkleistung und Fantasie des Publikums profitiert.

05.08.2024

3.5

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Kommentare

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Lenny

vor 2 Monaten

Ich fand diesen Film sehr sehr gut einer der besten von diesem Jahr es ist unfassbar toll gefilmt gutes Schauspiel der Lock des Films ist sehr geil auch wie er mit Bildformaten spielt ist super ich finde er ist auch sehr mit reisend spannend und gruselig lohnt sich auf jeden fall.


thomasmarkus

vor 2 Monaten

In der King james Bible fehlt Revelation 12,18...

basc60

vor 2 Monaten

In der Zwingli-Bibel ebenfalls. Aber man findet sie im Netz. Spielt ja eine gewisse Rolle im Film


Taz

vor 3 Monaten

Gute und spannende Momente wechseln sich ab mit gnadenloser Langeweile. Dazu kommt ein Ende, wo man etwas gar abdriftet und für mich viel vom Aufbau verwässert. Ich hätte gerne mehr von Cage gesehen. Dafür ist die Hauptfigur der Agentin überragend geschrieben und gespielt.


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