CH.FILM

Maison de retraite 2 Frankreich, Schweiz 2023 – 102min.

Filmkritik

Der Krieg des dritten Lebensalters

Filmkritik: Marine Guillain

Pünktlich zwei Jahre nach dem ersten Teil, in dem die Senior:innen in ihrem neuen Zuhause friedliche Tage verbringen, erleben die Rentner:innen in «Maison de retraite 2» nun neue Abenteuer in Südfrankreich.

Vor zwei Jahren wurde die Geschichte des 30-jährigen Milanns (Kev Adams) erzählt, der 300 Stunden gemeinnützige Arbeit in einem Altenheim leisten musste, um nicht ins Gefängnis zu kommen. Nachdem er in den ersten Wochen durch die Hölle gegangen war, freundete er sich schliesslich mit den Rentner:innen an. Im zweiten Teil von «Maison de retrait», der von Claude Zidi Jr. anstelle von Thomas Gilou inszeniert und von Kev Adams mitgeschrieben wurde, ist ein Teil dieser sympathischen Gruppe wieder mit von der Partie: Alfred (Daniel Prévost), Sylvette (Liliane Rovère) und Fleurette (Firmine Richard) leben unter der Leitung von Alban (Jarry) und Milann in einer Einrichtung, in der Senior:innen und Waisenkinder gemeinsam leben. Lino (Gérard Depardieu), Milanns guter Freund, ist gestorben, hat dem neuen Heim aber seinen Namen gegeben: le foyer Lino Vartan.

Die Situation ändert sich, als die Einrichtung nach einer Gesundheitskontrolle nur 15 Tage Zeit hat, um die Anforderungen zu erfüllen oder sie wird geschlossen – ein Ding der Unmöglichkeit. Während die Bewohner:innen auf eine Lösung warten, nimmt Milann die Einladung des Bel Azur Club an, einem Altenheim im Süden, das sie für den Sommer aufnimmt. Doch sowohl die alten als auch die neuen Bewohner:innen der Einrichtung (u. a. Jean Reno und Enrico Macias) haben nicht vor, sich zu vertragen, und erklären sich gegenseitig den Krieg.

Der Film «Maison de retraite 2» schafft es, seinen Charakter zu bewahren, sich dennoch gleichzeitig zu erneuern. Die Komik der Wiederholungen funktioniert gut, ebenso wie die zahlreichen Wortspiele, die sich aneinanderreihen. Das Drehbuch hält einige Überraschungen und Wendungen bereit, die unsere Protagonist:innen zu einer kollektiven Offensive im Stil von «Haus des Geldes» veranlassen, der es jedoch an der nötigen Authentizität mangelt.

Der nicht sehr interessante Altenheim-Kleinkrieg dauert zum Glück nicht allzu lange und macht stattdessen dem Gemeinschaftsgedanken Platz. Als die Senior:innen von der sich anbahnenden Verbindung zwischen Milann und Clémence, der Tochter des Direktors des Bel Azur Club, berührt werden, vereinen sie ihre Energien, um diese Liebesgeschichte wahr werden zu lassen. «Maison de retraite 2» beinhaltet also eine Menge an Wohlwollen, Menschlichkeit, Optimismus, Zusammenhalt und generationenübergreifender Hilfsbereitschaft. Der Film endet mit einem riesigen Happy End, das die Herzen des Publikums zum Schmelzen bringen soll, sofern sie sich auf das Spektakel eingelassen haben.

08.07.2024

2.5

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Kommentare

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phi_roe

vor 16 Tagen

Selten so einen schlechten Film gesehen. War froh, als er endlich fertig war.
Nur der Schluss ist einigermassen unterhaltsam. Das Drehbuch / die Story gibt einfach zu wenig her für fast 2 Stunden.
Die schauspielerischen Leistungen sind es nicht wert, den Film zu sehen. Sehr enttäuschend.


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