Zwei zu Eins Deutschland 2024 – 116min.
Filmkritik
Der Sommer, als alles möglich war
«Zwei zu Eins» erzählt vom Sommer 1990, nach der Wende, vor der Wiedervereinigung und von Freund:innen und einer Dorfgemeinschaft, die den grossen Coup für sich plant, als sie erfährt, dass Unmengen an DDR-Geld in einem Stollen gebunkert werden. Eine leichte Sommerkomödie mit spielfreudigem Cast.
Es ist der Sommer vor der deutschen Wiedervereinigung und nach der Wende. Eine Zeit des Aufbruchs, in der DDR-Geld im Verhältnis Zwei zu Eins mit deutscher Mark getauscht wird. Im Mittelpunkt steht ein Trio an Freund:innen, die, ebenso wie die Dorfgemeinschaft, darauf aufmerksam werden, dass in einem nahegelegenen Stollen riesige Summen DDR-Geldes gebunkert werden. Aus den Augen, aus dem Sinn, heisst es, aber die Einheimischen wissen davon und planen nun, wie dieser "Schatz" versilbert werden könnte. Aber das ist gar nicht so leicht.
«Zwei zu Eins» ist vor allem eine lockere Komödie. Eine kleine Gaunergeschichte, aber eine sympathische, über Menschen, die eine neue Freiheit spüren, aber noch nicht gänzlich erahnen können, wie die negativen Seiten dieses neuen Lebens aussehen werden. Darum ist ihnen auch zu gönnen, dass ihnen das Glück hold ist, vor allem in Anbetracht dessen wie der Osten in der Nachwendezeit durch die Treuhand abgewickelt wurde. Das ist ein Element der Geschichte, das hier noch nicht zum Tragen kommt, wie auch die politische Komponente jener Zeit eher aussen vor ist.
Stattdessen ist «Zwei zu Eins» eine schöne, locker-leichte Sommerkomödie, bei der Hauptdarstellerin Sandra Hüller richtig aufgeht. Nach «The Zone of Interest» und «Anatomie d'une chute» ist sie hier in leichterer Kost zu sehen. Es ist eine Rolle, die Spass macht, und das überträgt sich auch auf das Publikum.
Der Film will manchmal ein bisschen zu viel, er ist alles andere als perfekt und bisweilen ein wenig holprig, aber unterm Strich funktioniert er als Komödie mit leicht dramatischem Touch und lebt auch und vor allem von dem wunderbaren Ensemble, zu dem auch Ronald Zehrfeld und Max Riemelt gehören. Sehenswerte Gastauftritte von Mimen wie Olli Dittrich gibt es auch.
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