Pressetext
Mamma Roma
Mamma Roma (Anna Magnani) zieht an der Hochzeit ihres Exfreundes, des Zuhälters Carmine, vor versammelter Gesellschaft über den Bräutigam her. Sie ist verbittert, weil er eine andere geheiratet hat und ihr gemeinsamer unehelicher Sohn Ettore im Internat aufwachsen muss. Als Ettore als junger Mann aus der Erziehungsanstalt entlassen wird, soll alles besser werden: Mamma Roma holt ihn in ihre Wohnung in einer Neubausiedlung am Rande von Rom und verkauft statt ihren Körper nun Gemüse. Dem herumtreibenden Ettore verschafft sie derweil mit zweifelhaften Mitteln einen Job als Kellner. Doch der Sechzehnjährige interessiert sich mehr für seine erste Liebe, die er mit Geschenken aus Gelegenheitsdiebstählen bei Laune hält. Der Weg aus der Prostitution ist steiniger als erhofft, und die bösen Geister aus Mamma Romas Vergangenheit lauern überall. 8 Pier Paolo Pasolini Stand in Accattone die Atmosphäre in den Vorstädten Roms und die Erlösung Accattones im Vordergrund, rückt Pasolini in Mamma Roma, wie schon in der Romanvorlage «Una vita violenta», die Mutter-Sohn-Beziehung ins Zentrum. Im Höhepunkt des Films zitiert er das berühmte Bild «Beweinung Christi» (1490) des Renaissance-Malers Andrea Mantegna, mit dessen Neuinterpretation eine bedingungslose Mutter-Sohn-Liebe das tragische Ende überstrahlt. Mamma Roma lebt vom Gegensatz der unbändigen Energie seiner Hauptdarstellerin und den kargen Schwarz-Weiss Bildern, in welchem Pasolini sie sorgfältig kadriert.
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