Ekel Grossbritannien 1965 – 104min.

Pressetext

Ekel

Die schüchterne, seltsam abwesend und anämisch wirkende Belgierin Carole Ledoux (Catherine Deneuve) lebt zusammen mit ihrer älteren Schwester Hélène in London und arbeitet als Maniküre in einem Schönheitssalon. Auf die Anmache von Strassenarbeitern reagiert sie genauso wenig wie auf die Bemühungen von Colin, den sie angewidert abblitzen lässt. Lieber verbringt sie die Abende «allein» zu Hause, während sich ihre sinnliche Schwester im Zimmer nebenan mit Michael vergnügt. Als Hélène eines Tages in die Ferien fährt, verstärken sich die Anzeichen von Caroles krankhafter Sensibilität: Die attraktive junge Frau, die sich in einer von Männern dominierten Welt hilflos und bedroht fühlt, dämmert in der Wohnung dahin und wird zunehmend das Opfer von Wahnvorstellungen. Sie sieht Risse, die sich auftun, und Schatten unter Türen; Hände greifen aus Wänden nach ihr, und im Traum wird sie von lüsternen Kerlen heimgesucht.

In ihrer Verzweiflung, ihrer Angst und ihrem unermesslichen Ekel begeht sie schliesslich einen Doppelmord. Von einer atmosphärisch dichten Milieustudie ausgehend, eignet sich Roman Polanskis handwerklich perfekte Inszenierung zunehmend den Blickwinkel der weiblichen Hauptfigur an und verfremdet so den banalen Alltag zum Albtraum. Entstanden ist ein Meisterwerk des fantastischen Grauens, das auch dank Catherine Deneuves ebenso mimosen- wie zombiehafter Mörderin in die Filmgeschichte eingegangen ist. Allein in der fahrigen Bewegung, mit der sie sich jeweils imaginäre Fusel von der Nase wischt, kommt der ganze unterschwellige Wahnsinn ihrer Figur zum Ausdruck.

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Kommentare

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Barbarum

vor 8 Jahren

Ich kann schon nachvollziehen, wieso der Film für viele als ein Meisterwerk gilt: Der Einsatz der Musik, der Kamera, usw. Im allgemeinen der Stil schafft eine beklemmende Stimmung. Aber ich persönlich fand "Repulsion" oder "Ekel", wie er im Deutschen heisst, über weite Strecken einfach nur extrem langweilig.Mehr anzeigen


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