Titicut Follies USA 1967 – 84min.

Pressetext

Titicut Follies

Von der Ausbildung her Jurist, entschied Frederick Wiseman 1966, die entsetzlichen Zustände im Bridgewater State Hospital for the Criminally Insane in Massachusetts zu dokumentieren. Er erhielt eine Dreherlaubnis für 29 Tage und konnte – stets begleitet von Anstaltspersonal – sowohl den Alltag als auch die «Behandlungen» der Insassen filmen. Von Anordnungen zur Entkleidung bis zur Zwangsernährung demonstriert Titicut Folliesden Entzug der Privatsphäre und der Würde in ausgesprochen drastischen Bildern, die durch die Gleichgültigkeit der Ärzte, Pfleger und Wärter unterstrichen werden.Wisemans Kamera bleibt dabei rein beobachtend, auch auf ein Voice-over verzichtet der Film. Die Zustände in der forensischen Psychiatrie bleiben so restlos unkommentiert und ermöglichen dem Publikum, sich selbst ein Bild zu machen. Wie schon John Hustons Let There Be Light wurde auch Wisemans Film verboten (im vorliegenden Fall interve-nierte der Staat Massachusetts, man gab vor, der Film verletze die Persönlichkeitsrechte der Insassen); auch zahlreiche Gerichtsverhandlungen erlaubten zunächst nur eine Vor-führung vor Fachpersonal. Erst seit 1991 darf der Film öffentlich gezeigt werden.

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