Harold und Maude USA 1971 – 91min.

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  • gut
  • Mittelmass
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8 User

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8martin

vor 3 Jahren

Kein Wunder, dass der Film im puritanischen Amerika durchgefallen ist. Behandelt er doch – obwohl humorvoll – zwei ernste Themen: den selbstbestimmten Tod im Alter und die Liebe zwischen Oma und Enkel. Beides gelingt wegen der beiden unglaublich großartigen Hauptdarsteller (Ruth Gordon und Bud Cord) die für den Film wie gemacht sind oder umgekehrt und einem Drehbuch, das voller unkonventioneller, zeitloser Gags ist, die immer noch zünden. Hier ist vor allem Maudes Umgang mit der Polizei zu nennen. Ihre entwaffnende Unbekümmertheit sprüht nur so von frechem Witz und aufgewecktem Charme: Frage des Polizisten nach ihrem Führerschein, Antwort: ‘Ich habe keinen. Ich halte nichts davon.‘ Dabei hat er ihr vollstes Mitgefühl ‘Ja, ja, das ist der Fluch eines öffentlichen Amtes‘. Sprachlosigkeit beim Gesetzeshüter!
Die ersten geschauspielerten Selbstmordversuche von Harold erschrecken anfangs etwas, aber bald werden sie zu Schenkelklopfern. Hierher gehören auch die Verkupplungsversuche von Harolds Mutter (Vivian Pickles). Da kann sich Harold bisweilen nur durch ein ‘Hari Kari‘ retten. Und spätestens bei der fiktiven Predigt des Pfarrers merkt man, dass man in der Groteske angekommen ist.
In der gängigen Version tanzen H &M Wiener Walzer und wachen gemeinsam auf. Das ist gut so. Diese Andeutung reicht. Dagegen sind die Annäherungsversuche der beiden echt rührend, egal ob auf einem Schrottplatz oder vor einem Sonnenuntergang.
Thematisch und musikalisch sind die Songs von Cat Stevens ein echter Gewinn (‘I wanna be free‘). Hier zeigt sich welche Tiefenwirkung der schwarze Humor entwickeln kann. Ganz nebenbei sehen wir Soldatenfriedhöfe. Und wem ist es nicht entgangen, dass Maude eine tätowierte Zahl am Unterarm trägt? Dieser Film ist Kult!Mehr anzeigen


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