Schreie und Flüstern Schweden 1972
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Hier hat Ingmar Bergmann seinen drei Filmgöttinnen Liv Ullmann, Harriet Andersson und Ingrid Thulin ein filmisches Denkmal gesetzt. Und sie haben sich auch an den Kosten beteiligt, einen Preis hat aber nur der Kameramann Sven Nykvist bekommen, der den Lichtverhältnissen – vornehmlich Rot – einen eigenen Zauber verliehen hat.
Die Schwestern Maria (Liv Ullmann) und Karin (Ingrid Thulin) sind ans Bett ihrer totkranken Schwester Agnes (Harriet Andersson) gereist. Doch es wird sehr bald deutlich, wie fern sie sich sind: Karin agiert eiskalt und abwehrend, lehnt jeglichen Körperkontakt ab. Maria das oberflächliche Dummchen ist zwar verheiratet, treibt ihren Gatten fast in den Selbstmord und versucht vergeblich den Hausarzt David (Erland Josephson) zu verführen. Die unmenschliche Kälte und die stringente, lebensfeindliche Einstellung stehen in diametralen Gegensatz zur opulenten Ausstattung des Schlosses. Das manifestiert sich in der schlimmsten Form der Autoaggression, wenn sich Karin statt mit ihrem Mann zu schlafen eine Scherbe in die Vagina einführt.
Den beiden Schwestern, die Agnes überleben, bleibt nur der Austausch von Beschimpfungen und Hass, eventuell eine Reminiszenz in Weiß aus glücklicheren Kindertagen. Emotionen und Wärme konzentrieren sich einzig und allein auf die Dienstmagd Anna (Kari Sylwan). Sie trifft die Arroganz der Herrschaften, die sich ihres Geizes keineswegs schämen, sogar noch beim Abschied. Und so bleibt ihr nur mit der toten Agnes eine Pietà zu bilden. Höchst anspruchsvolle Unterhaltung von einem ganz großen Regisseur. Technisch, gedanklich und darstellerisch einsame Spitze.… Mehr anzeigen
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