Bilbao Spanien 1978

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Bilbao

Mit Bilbao lotet Bigas Luna die Grenzen der neu gewonnenen Freiheit des postfranquistischen Spaniens aus. Sein Protagonist Leo ist gefangen in einem ödipalen Drama. Seine Familie hat die Haushälterin María engagiert, um Leos verstorbene Mutter zu ersetzen. Wie eine matriarchale Dreifaltigkeit verkörpert sie für den inzwischen längst "erwachsenen" Leo zugleich Mutter, Grossmutter und Hure, während sie nebenbei die Liebhaberin von Onkel Leo, dem omnipotenten Familienoberhaupt und skrupellosen Wurstfabrikanten, ist. Leo, unfähig, eine normale Beziehung zu führen, flüchtet sich in eine fetischistische Parallelwelt. Getrieben von seinen possessiven Obsessionen, stellt er der Nachtklubtänzerin Bilbao nach, beobachtet und fotografiert sie und bastelt Bildcollagen. Als er sie eines Nachts dann doch mit nach Hause nimmt, eskaliert die Situation. Öfters mit Michael Powells Peeping Tom verglichen, findet Bilbao seine Inspiration aber auch bei Buñuels El oder Sauras Peppermint frappé. Ein düsterer Thriller von beklemmender Energie, in welchem neben Àngel Jové als Lunas "perverse Muse" auch andere wiederkehrende Motive wie die Milch, der Schlachthof und eine leicht irritierende Fixation auf gewisse weibliche Körperteile zum ersten Mal anzutreffen sind.

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