Lupin III: Das Schloss des Cagliostro Japan 1979 – 100min.
Filmkritik
Hayao Miyazakis erste Schritte
Der erste Spielfilm des japanischen Animationsregisseurs Hayao Miyazaki erscheint in einer verbesserten 4K-Version. Das ist die perfekte Gelegenheit, dieses grosse Familienabenteuer (neu) zu entdecken.
Edgar de la Cambriole - auch genannt Lupin III - (Yasuo Yamada) und sein Partner Jigen (Kiyoshi Kobayashi) glauben, den Raub des Jahrhunderts begangen zu haben. Allerdings müssen sie feststellen, dass sie in Wirklichkeit gefälschte Banknoten erbeutet haben. Um mehr darüber herauszufinden, machen sich die beiden auf den Weg ins Fürstentum Cagliostro, wo sie Clarisse (Sumi Shimamoto) treffen. Clarisse ist eine junge Frau, die genötigt wird, den grässlichen Grafen (Taro Ishida) zu heiraten, der ein labyrinthisches Schloss bewohnt. Können die beiden Clarisse helfen und die Geheimnisse des Schlosses von Cagliostro lüften?
Hayao Miyazaki begann seine Karriere mit verschiedenen Animationsserien, darunter «Lupin III» (1971-1980). Der Schritt zum Regisseur von Spielfilmen erfolgte 1979 mit « Lupin III: Das Schloss des Cagliostro». Der parallel zur erfolgreichen Serie konzipierte Film erweiterte das Universum von «Lupin III» und zeugt von reichhaltigem Einfallsreichtum und einer deutlich erkennbaren Individualität. Der japanische Regisseur hat seine Inspirationen aufgegriffen und sie in eine brillante Inszenierung sowie eine vielfältige künstlerische Darstellung einfliessen lassen.
Verfolgungsjagden, Kämpfe mit maskierten Mördern und eine Schatzsuche sind nur ein kleiner Teil des umfangreichen Programms. Das einzigartige Schloss ist der ideale Ort für unzählige Abenteuer. Es bietet mit seinen vielen versteckten Fallen und Hintertüren immer wieder neue Überraschungen und gibt Miyazaki die Möglichkeit, mit seinen fantastischen Bildern zu beeindrucken. Die dargestellten Stereotypen des Frauenhelden und der Frau in Not sind zwar etwas in die Jahre gekommen, aber die Erzählung ist dennoch humorvoll und dynamisch.
Man könnte natürlich in Versuchung geraten, in «Lupin III: Das Schloss des Cagliostro» die Anfänge der späteren Erfolge eines Regisseurs zu sehen, den man zum Zeitpunkt dieser Wiederaufführung nicht mehr vorstellen muss. Besser wäre es jedoch, den Film einfach als das zu betrachten, was er damals war und heute noch ist: ein grosses Familienabenteuer, ein Werk, das Action und Fantasie geschickt miteinander verbindet und dessen kleine Schwächen seine überwältigende Energie in keiner Weise bremsen.
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