Born in Flames USA 1983 – 80min.

Pressetext

Born in Flames

New York City begeht den zehnten Jahrestag des Befreiungskrieges. Doch auch zehn Jahre nach der sozialdemokratischen Revolution hat sich an der katastrophalen Situation der Frauen nichts geändert – Doppelbelastung, Diskriminierung, Unterdrückung, sexuelle Übergriffe sind nach wie vor an der Tagesordnung. Die Betroffenen haben genug vom verlogenen System. Sie verbünden sich ungeachtet ihrer sozialen, ethnischen, kulturellen oder sexuellen Identitäten und nehmen den Kampf gegen das Patriarchat auf. Als eine ihrer Wortführerinnen in einer Gefängniszelle ums Leben kommt, werden die ursprünglich gewaltfreien Proteste militant. Die Women's Army, eine Art weibliche Bürgerwehr für sexuell belästigte Geschlechtsgenossinnen, setzt sich für die Radikalisierung ihrer Aktionen ein und erfährt nach anfänglicher Skepsis mediale Unterstützung durch Isabel (Adele Bertei) vom Piratensender Radio Ragazza sowie Honey, die Stimme des gemässigten Phoenix Radio. Eine vierte Position besetzen die drei Redaktorinnen der regierungsnahen "Socialist Youth Review" (eine von ihnen gespielt von Kathryn Bigelow), die sich schliesslich ebenfalls mit ihren Schwestern solidarisieren. Lizzie Bordens ungewöhnliche Zukunftsvision ist aus der Wut heraus geboren, dass sich Frauen immer wieder durch Versprechungen auf Gleichberechtigung hinters Licht führen lassen. Die rasante Untergrundagitation bedient sich einer wilden Mischung aus semidokumentarischen Videobildern und körnigem 16-mm-Material, atmet den Geist des Punk, ist voller mitreissender Riot-Girl-Auftritte und dürfte damit heutige Lifestyle-Feministinnen eher verstören. Ein Meilenstein des feministischen Kinos mit einem ebenso epochalen Titelsong von Lora Logic. Zum Einsatz kommt eine in Ehren gealterte Filmkopie, die die vergangenen dreissig Jahre bis auf einige Schrammen und Kratzer erstaunlich gut überstanden hat – genauso wie Bordens Film.

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