Seit 35 Jahren wird Bubby (Nicolas Hope) in einer heruntergekommenen Einzimmerwohnung von seiner Mutter (Claire Benito) unter Verschluss gehalten, die ihn wahllos als Folterobjekt oder Bettgenossen missbraucht. Sie verlässt die Wohnung nur mit Gasmaske und gaukelt ihm erfolgreich vor, die Welt sei mit Giftgas verseucht. Als sein Erzeuger nach Jahrzehnten der Abwesenheit eines Tages überraschend auftaucht, packt Bubby seine "Familie" in Klarsichtfolie und wagt den Schritt in die grosse weite Welt. Kaum des Sprechens mächtig, versucht sich der soziale Säugling in seinem neuen Leben zurechtzufinden. Er lernt, wie man Bier und Pizza zu sich nimmt, eindrucksvoll raucht und professionell flucht. Dass er dabei die Verhaltensweisen seiner Mitmenschen wahllos imitiert, bringt ihn zuweilen in Schwierigkeiten – aber schliesslich auch zu einem unerwarteten Erfolg auf der Bühne. Die rabenschwarze australische "Familien"-Komödie gewann 1993 in Venedig den Spezialpreis der Jury. Komisch, traurig, schockierend, rührend und manchmal brutal führt uns Bad Boy Bubby eindringlich vor Augen, was es heisst, Mensch zu sein, und schafft eine klaustrophobische Horrorvision der Kleinfamilie, die einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf geht.