König der Löwen USA 1994 – 87min.
Filmkritik
Der König der Kinokassen
Der fast 20 Jahre alte Disney-Klassiker kommt im neuen 3D-Kleid wieder in die Kinos - so, wie er vielleicht von Anfang an hätte gesehen werden sollen.
Die Geschichte des Löwenkinds Simba (Jonathan Taylor Thomas) ist einer der erfolgreichsten Dinsey-Filme aller Zeiten. In Anlehnung an griechische Tragödien, Bibel-Geschichten und Shakespeares "Hamlet" wird Simbas Vater Mufasa von seinem Bruder Scar (Jeremy Irons) umgebracht, Simba wird aber für den Tod seines Vaters verantwortlich gemacht. Der heranwachsende Simba (Matthew Broderick) lässt seine tragische Vergangenheit hinter sich und lebt fortan mit der Meerkatze Timon (Nathan Lane) und dem Warzenschwein Pumbaa (Ernie Sabella) weit weg vom Königreich der Löwen, bis das Schicksal den Charakter des jungen Löwen testet.
Die grandiose Erföffnungssequenz, die die Ankunft aller Steppen-Tiere am "Pride Rock" zeigt, war damals schon wie eine 3D-Szene konzipiert. Da gibt es Ameisen im Vordergrund, die über einen Baumstamm laufen. Plötzlich ändert sich der Focus und wir sehen die Zebras, die unter den Ameisen vorbeigalloppieren. Die Weite der afrikanischen Steppe mit Tieren im Vorder-, Mittel- und Hintergrund vermittelte damals zumindest die Illusion von 3D. Dass der Film dank fortgeschrittener 3D-Technologie konvertiert wurde, scheint also logisch.
Die Frage stellt sich nur, ob damit dem Zuschauer schlicht das Geld für einen weiteren Kinobesuch aus der Tasche gezogen werden soll. In Nahaufnahmen wie der ersten Konfrontation zwischen Mufasa und Scar ist die nachträgliche Konvertierung leider wahrnehmbar. Aber während der Massenflucht der Gnu-Herde sorgt er für ein willkommenes Kribbeln in der Magengegend, das die Dramatik dieser Szene nur unterstreicht. Auch die Musical-Nummern wie "I Just Can't Wait To Be King" und deren kaleidoskopartige Bilder gewinnen durch den 3D-Effekt an Intensität und Wirkung. Im grossen Ganzen macht die zusätzliche Dimension diesen populären Disney-Klassiker noch besser.
Während der ersten zwei Wochen in den US-Kinos hielt "The Lion King 3D" seinen Spitzenpaltz an den Kinokassen und verwies Filmstars wie Brad Pitt in Moneyball oder Taylor Lautner in Abduction auf die hinteren Ränge. Die Zuschauer scheinen das Geld für einen Klassiker gerne auszugeben, um in nostalgischen Jugenderinnerungen zu schwelgen und ihren Kindern einen der besten Zeichentrickfilme aller Zeiten auf der grossen Leinwand zu zeigen.
Natürlich wird uns der Erfolg von "The Lion King 3D" Unmengen von Nachahmern bescheren. Regisseur James Cameron arbeitet schon fleissig and einer drei-dimensionalen Version von Titanic und auch von Top Gun und den Star Wars-Filmen sind 3D-Versionen geplant. Und schon bald sollen weiter Disney-Klassiker wie The Beauty and the Beast oder Finding Nemo in 3D wieder ins Kino kommen. Nach dem Erfolg von "Lion King 3D" werden diese Projekte aber von niemandem mehr für verrückt gehalten. "Alle sehen jetzt, dass es möglich ist", kommentierte Cameron kürzlich seine 3D-Ambitionen in der Los Angeles Times. "Es braucht nur eine gehörige Portion von gesundem Geiz dazu."
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Kommentare
Nach 21 Jahren fesselt und berührt König der Löwen immer noch, und die Mimik der Figuren ist einfach grandios umgesetzt. Da zur Zeit das Musical zum Film in Basel läuft wird die Schweiz wohl im Lion King Fieber sein!
Mit der Familie alte Zeiten erinnern. Sehr emotional obwohl wir es schon einige Mahle gesehen haben, hat uns der 3D wieder gepackt: -)
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