Pressetext
Lisbon Story
Von einem befreundeten Regisseur bekommt Tontechniker Winter eine Postkarte aus Lissabon. Er brauche dringend Hilfe bei der Fertigstellung seines neusten Films, schreibt dieser. Winter packt seine sieben Koffer – doch schon die Autofahrt durch Europa er-weist sich als tückische Odyssee. Als er endlich doch in Portugal ankommt, findet er das Haus des Freundes verwaist vor. Fritz sei irgendwo unterwegs am Filmen, sagen die Nachbarskinder, die ein und aus gehen und sich an Fritz’ Videoausrüstung vergehen. Im Nebenzimmer spielen derweil Madredeus den Soundtrack für den Film ein.Fritz bleibt verschollen, und so macht sich Winter auf eigene Faust an die Vertonung des Filmmaterials, das er in der Wohnung vorfindet. Er durchforscht mit seinem Mikrofon die Gassen der Stadt und arbeitet sich durch Fritzens Notizen. Mit Lisbon Story kehrt Wenders in eine seiner Lieblingsstädte zurück und zu seiner Lieblingsfrage: der nach der Möglichkeit des Abbildens von Realität. Diese wird zwar erst dadurch greifbar, dass wir uns ein Bild von ihr machen. Auf der anderen Seite wird sie durch diesen Prozess des Festhaltens immer schon verfälscht. Wenders lässt seinen Regisseur an dieser Frage verzweifeln und schöpft zum Schluss dann doch wieder Hoff-nung. Eine herrlich verspielte Ode an eine traurige Stadt, eine schöne Sängerin und ans Filmemachen selbst.
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