Cold Fever Dänemark, Deutschland, Island, Japan, USA 1995

Pressetext

Cold Fever

Beim Besuch des Grabes seiner vor sieben Jahren auf Island verunglückten Eltern wird dem jungen Atsushi Hirata von seinem Grossvater (gespielt von Seijun Suzuki, dem Meisterregisseur des japanischen Gangsterfilms) eröffnet, dass die Seelen der Toten ohne eine am Unfallort rituell vollzogene Gedächtniszeremonie keine Ruhe in Tokio finden würden. Als Hirata kurz vor dem Abflug in die Golfferien zufällig die sieben Jahre alte Neujahrs-Videobotschaft seiner Eltern aus Island sieht, ändert er kurzfristig seine Pläne und fliegt in den kalten Norden, statt nach Hawaii. Bereits auf der an Umwegen reichen Reise vom Flughafen nach Reykjavík wird der Stadtmensch mit den seltsamen Sitten des Landes konfrontiert und in der Hotellobby von einer Isländerin angesprochen, die ihm mit spiritueller Überzeugungskraft ihr altes, völlig vereistes Familienauto verkaufen will. Doch als der Citroën DS erst einmal läuft, kann Hirata nicht widerstehen und macht sich in der dunkelroten Schönheit mit schwarzem Dach auf die abenteuerliche, von Pannen sowie Begegnungen mit ungewöhnlichen Menschen und Fabelwesen geprägte Reise quer durch das tief verschneite, unwirtliche isländische Niemandsland. Am Steuer seiner «Déesse» und - als ihm diese von einem per Anhalter reisenden Paar geklaut wird - mit einem Geländefahrzeug und schliesslich zu Pferd entdeckt er die wilde Schönheit der sagenhaften Winterlandschaft und steht nach einem einsamen Fussmarsch schliesslich am Ufer des Flusses, an dem seine Eltern verunfallten. Fridrik Thór Fridriksson ist mit Cold Fever ein eigenwillig-bezauberndes Roadmovie gelungen, in dem die Initiationsgeschichte eines Japaners in Island geschildert wird. Ein wunderbarer Film mit grandiosen Bildern eines Landes, in dem man an manchen abgelegenen Strassen schon mal einem Schild mit der Aufschrift «Does anyone know you are going this way?» begegnen kann.

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