La vie sur terre Frankreich, Mali, Mauretanien 1998 – 62min.

Pressetext

La vie sur terre

Kurz vor dem Übergang ins Jahr 2000 entscheidet sich der in Frankreich lebende mauretanische Filmemacher Sissako in sein Heimatdorf zurückzukehren. In Sokolo, dem kleinen Dorf in Mali, möchte er seinen Vater wiedersehen.

'Lieber Vater, du wirst sicher überrascht sein, vielleicht sogar beunruhigt, einen Brief von mir zu erhalten. Doch kann ich dich beruhigen: es geht mir gut, und ich hoffe, du bist ebenfalls wohlauf. Seit meiner letzten Botschaft, die ich dir durch Jiddou habe ausrichten lassen, hat sich einiges geändert: Ich werde bald bei dir sein, in Sokolo. Ich habe den Wunsch Sokolo zu Filmen, das Leben zu filmen, das Leben auf der Erde, ich möchte ganz einfach von hier wegreisen...umsomehr als wir bald das Jahr 2000 erreicht haben und sich nichts zum Bessern wenden wird - aber das weisst du ja besser als ich....

Er kommt ins Dorf, wechselt seine Kleider und passt sich dem dörflichen Leben an. Er steigt auf ein Velo und erkundet die Gassen, die Plätze, das Postbüro, die Felder. Zufällig begegnet er Nana, einer jungen Frau, die ebenfalls nur auf Durchreise ist. Etwas Unerwartetes, Spielerisches entsteht zwischen den beiden, während im Dorf das Leben seinen gewohnten Gang nimmt.

Geboren in Mauretanien, besuchte Abderrahmane Sissako das Filminsitut in Moskau und lebt heute in Frankreich. Sissako thematisiert in seinen Filmen immer wieder Afrika, aber auch die Probleme des Exils, die etwa in seinem bekanntesten Films 'Octobre' brillant aufgezeigt werden. Der Film, der in Russland spielt, wurde an verschiedenen Festivals ausgezeichnet. Im weiteren inszenierte er 'Sabriya' (ebenfalls von ARTE für die Serie 'African Dreaming') und 'Rostov-Luanda' (der im Rahmen der Dokumenta Kassel 1997 gezeigt wurde). In seiner Sicht auf Afrika verschmelzen Fiktion und Poesie. Seine Analyse des schwarzen Kontinents gilt als eine der stärksten und präzisesten der letzten Jahre.

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