Zickenterror - Der Teufel ist eine Frau USA 2001

Filmkritik

Ein Hoch auf die Männerfreundschaft

Filmkritik: Pascal Lüthi

Darren, Wayne und J.D. sind seit der Highschool dicke Freunde. Als sich Darren in eine zickige Psychologin verliebt, versuchen seine Kumpels alles, um die beiden wieder auseinander zu bringen.

Jason Biggs, der seit "American Pie" wohl fast jedem Kinogänger ein Begriff sein sollte, ist ein gutes Beispiel für sogenanntes "Typecasting". Ein Schauspieler wird immer wieder für den gleichen Rollentyp eingesetzt. Mit der Zeit gewöhnt man sich als Zuschauer daran und ist dann umso überraschter, wenn man ihn oder sie in einer vollkommen anderen Rolle wieder antrifft (wie zum Beispiel Jim Carrey in "Man On The Moon"). Vielen ernstzunehmenden Schauspielern graust es vor dem Gedanken immer für denselben Typ gecastet zu werden. Jason Biggs gehört bislang offensichtlich nicht zu denjenigen. Denn nach "American Pie" (1999), "Loser" (2000) - in der Schweiz direkt auf Video erschienen - und "American Pie 2" (2001) erscheint er nun zum wiederholten Mal in der Rolle des Verlierers.

Diesmal mimt er den Trottel Darren Silverman, der während der Highschool als männlicher Cheerleader sein Team mehr oder minder geschickt anfeuert (Stifler könnte sich hier ein "what a loser!" wohl nicht verkneifen). Mit seinen beiden Kumpels Wayne (Steve Zahn), seines Zeichens unfähiger Quaterback des Football-Teams, und J.D (Jack Black), lebendiges Maskottchen desselben, teilt er nicht nur die Liebe zum Football, sondern auch seine Neil Diamond-Besessenheit. (Interessantes Detail an dieser Freundschaft: Jason Biggs ist gute zehn Jahre jünger als seine beiden Schauspielkollegen). Diese Brüderschaft wird aber plötzlich auf eine harte Probe gestellt, als sich Darren in die giftige, zickige Psychologin Judith (Amanda Peet, "The Whole Nine Yards") verliebt. Die beiden vernachlässigten Kumpels versuchen nun alles, um ihren verlorenen Sohn zurückzugewinnen - sie schrecken dabei vor keinem Mittel zurück.

Die Story tönt schon in diesen wenigen Worten recht kurios und abgedreht und das genau muss sie auch sein. Denn immerhin handelt es sich bei "Evil Woman" um eine Screwball-Komödie, die von Situationskomik und witzigen Dialogen lebt. Leider ist das Konzept etwas gar durchschaubar, die Handlung wirkt deshalb bruchstückhaft, zusammengeschustert und allzu schnell entlarvt man sie als reines Gagvehikel. Zusammen mit den Hauptfiguren stolpert man so von Szene zu Szene und von Gag zu Gag.

Lachen kann man(n) aber trotzdem. Zumindest bis zur Hälfte bietet Dennis Dugan ("Big Daddy") ein Szenen-Patchwork, welches seine Komik vor allem aus den schrägen Charakteren schöpft. Schräg sind Steve Zahn und Jack Black allemal, doch verkaufen sie sich in dieser kurzlebigen Komödie unter ihrem Wert. Mit Wehmut erinnert man sich an Zahns Darbietung in "Out of Sight" als ständig zugekiffter Gangsterkomplize oder an Blacks Rolle in "High Fidelity" als gehässiger Plattenverkäufer mit einer Abneigung gegen Stevie Wonder. Ihre damaligen Figuren lebten von einen weit weniger plumpen Humor als in "Evil Woman".

Offenbar war selbst der Verleiher nicht sonderlich vom Potenzial von "Evil Woman" überzeugt, so dass er mit der Veröffentlichung zuwartete ("Evil Woman" wurde bereits vor "American Pie 2" gedreht) und zum Schluss für den europäischen Markt den Originaltitel "Saving Silverman" in "Evil Woman" abänderte

26.12.2001

2

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Kommentare

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isreja

vor 23 Jahren

lustig


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