Evolution USA 2001 – 101min.

Filmkritik

Darwin im Zeitraffer

Bruno Amstutz
Filmkritik: Bruno Amstutz

Einmal mehr ist die Erde von Ausserirdischen bedroht. In "Evolution" überfallen diese aber nicht als hochentwickelte Rasse mit Raumschiffen unseren Planeten, sondern schleichen sich als vermeintlich harmlose Einzeller ein. Den nicht ganz ernst gemeinten Gegenangriff startet der ehemalige "X-Files"-Agent David Duchovny.

Charles Darwin hätte seine helle Freude an "Evolution": Seine Theorie von der Entwicklung der Arten wird in zwei Stunden vom Einzeller bis zum intelligenten Wesen durchgespielt. Allerdings zeigen die verschiedenen Spezies dieser alternativen Genesis durchwegs agressives Verhalten. Grund genug, sie von diesem Planeten wieder zu verjagen.

Dabei fängt alles harmlos an: In der Wüste von Arizona schlägt ein Meteorit ein und verwandelt dabei das Auto des angehenden Feuerwehrmanns Wayne Green (Sean William Scott) in einen Haufen Schrott. Die beiden örtlichen College-Lehrer und Hobbygeologen Ira Kane (David Duchovny) und Harry Block (Orlando Jones) entdecken jedoch, das dies nicht der einzige Schaden ist, den das Himmelsgeschoss angerichtet hat. Der Meteorit wimmelt von ausserirdischen Einzellern. Die Freude über diesen Fund und die Hoffnung auf den nächsten Nobelpreis schwinden allerdings mit der Erkenntnis, dass sich die Organismen in rasender Geschwindigkeit zu Pilzen, Würmern und anderem Getier weiterentwickeln. Diese Hochgeschwindigkeitsevolution bringt Gattungen hervor, die es nur darauf abgesehen haben, der irdischen Fauna und Flora das Leben schwer zu machen. Im Kampf um das Überleben der fittesten Arten droht die Menschheit aus dem Rennen geworfen zu werden.

Das Szenario, das auf der Basis eines Drehbuches zu einem Science-Fiction-Thriller entstand, verwandelte Regisseur Ivan Reitman kurzerhand in eine Komödie. "Evolution" muss sich deshalb den Vergleich mit Reitmans Kassenschlager "Ghostbusters" und mit "Men in Black" gefallen lassen. Was alle drei Filme verbindet, ist ihre Vorliebe für bizarre Kreaturen, welche auch einen Teil des Reizes von "Evolution" ausmachen. Während aber die Vorgänger nie Zweifel an einer komischen Grundidee lassen, liegt bei "Evolution" der Verdacht nahe, dass Regisseur Reitman seine Geschichte ins Lächerliche ziehen musste, um heil aus dem Alien-Zoo aussteigen zu können. Entsprechend überlässt er oft eher grobschlächtigem Humor das Wort.

Neben den Ausserirdischen nehmen das Gespann David Duchovny und Orlando Jones den grössten Teil der Leinwandpräsenz in Anspruch. Während der hierzulande wenig bekannte Jones mit seiner Mimik und in den Dialogen verdiente Lacher produziert, erscheint Duchovny wie gewohnt spröde. Sean William Scott ("American Pie", "Dude, Where's My Car?") kann sich nicht von seinem Image als dümmlicher Teenager entfernen, und die undankbarste Rolle entfällt auf Julianne Moore ("Hannibal"). Als Wissenschaftlerin im Dienst der Regierung besteht ihre Aufgabe darin, sich tapsig zu benehmen, umzufallen und ihren Mantel in Autotüren einzuklemmen. Diese unnötigen Slapstickeinlagen setzen keine Meilensteine in der Evolution der Filmkomödie.

19.02.2021

3

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Kommentare

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andreasoesch

vor 22 Jahren

Ist noch lustig, aber nicht überdurchschnittlich


shakespear

vor 23 Jahren

einige lustige parts, jedoch zu billig produziert


saeschnr1

vor 23 Jahren

zwischendurch ganz witzig


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