Scary Movie 2 USA 2001 – 83min.

Filmkritik

Blockbustereintopf mit Horrorwürze

Bruno Amstutz
Filmkritik: Bruno Amstutz

Das heitere Ratespiel "welcher Film wird hier gerade verscheissert?" geht mit "Scary Movie 2" in die zweite Runde. Seit dem ersten Teil hat das Team um die Gebrüder Wayans fleissig neues filmisches Kanonenfutter gesammelt, um es mit Humor der untersten Kaste fröhlich zu durchsieben.

Man nehme die Kinofilme des letzen Jahres, entferne mit einigen chirurgischen Schnitten die bekanntesten Szenen, verbrate die Einzelteile, lösche das ganze mit reichlich Körperausscheidungen ab und backe das Gemisch höchstens halbgar. Voilà, fertig ist "Scary Movie 2". Als erstes begrüsst uns also eine viertelstündige Hommage an "The Exorcist", im Speziellen an jene Sequenz, in der ein Dämon dem Exorzisten als Ausdruck seines Missfallen über die Austreibungsrituale eine Portion Erbrochenes über den Talar verteilt. Wiederholungen fördern das Verständnis des Inhalts und betonen, welche Faktoren die Produzenten von "Scary Movie 2" faszinierten. Grüne Fontänen aus Gallensaft und Mageninhalt schiessen also in epischer Grösse aus allen verfügbaren Mündern minutenlang kreuz und quer über die Leinwand. Das Niveau ist gesetzt.

Körperausscheidungen sind sozusagen der Kitt, der die Versatzstücke anderer Filme zusammenhält. Zu den frei zitierten Quellen gehören einerseits klassische Horrorfilme wie eben "The Exorcist" oder "Evil Dead", Hollywoodschinken der näheren Vergangenheit wie "The Hollow Man", "The Haunting", "Charlie's Angels" oder "Mission: Impossible 2" und dazu noch einige Einsprengsel wie beispielsweise Nike Werbespots. Der Wiedererkennungswert macht rund neunzig Prozent des Sehvergnügens aus. Der Rest verteilt sich auf die Gags im Minutentakt, die wohl aus prinzipiellen Gründen nicht über die Gürtellinie zielen dürfen.

Der Vorgänger "Scary Movie" funktionierte nach dem gleichen Muster. Er nahm in erster Linie die "Scream"-Trilogie und andere Teeniehorrorfilme aufs Korn und erntete damit in den USA einen phänomenalen Erfolg. Bei 19 Millionen Dollar Produktionskosten spielte er in den USA rund 160 Millionen Dollar ein, was "Scary Movie" zu einem der grossen Blockbuster des Jahres 2000 machte. Dass dem Erfolg ein Sequel folgen musste, überrascht nicht. Prinzipiell ist das Rezept beliebig wiederholbar, spaltbares Rohmaterial liefert die Filmindustrie genug. Der Haken liegt aber bei wirklich witzigen und neuen Einfällen. Wenn im zweiten Teil schon wieder Spermafontänen an die Decke wogen, bleibt der Überraschungseffekt bescheiden. Wirkte das Konzept letztes Jahr noch frisch und unverbraucht, werden im Sequel die Witze oft ausgewalzt und totgeprügelt, auch wenn ihnen eine erfrischende Pointe fehlt.

Das vergrösserte Budget von 45 Millionen Dollar floss wohl in Spezialeffekte und die Gagen für einige bekannte Gesichter. Neben dem Wiedersehen mit Bekannten aus dem ersten Teil erfreuen auch gestandene Schauspieler wie James Woods ("Videodrome") oder Tim Curry ("Charlie's Angels") das Gemüt. Tori Spelling schliesslich führt den Film an seine Ursprünge zurück: Sie ist nicht nur bekannt aus "Beverly Hills 90210", sondern auch aus "Scream 2", und der immense Erfolg der Teeniehorrortrilogie machte letztlich eine Parodie erst möglich. Der Arbeitstitel des ersten "Scream"-Streifens lautete übrigens "Scary Movie".

01.06.2021

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

die wayans typen sind recht witzig, vielleicht kein gute film machern, aber witzig manchmal sicher


jamesthedean

vor 19 Jahren

keine nennenswerte pointen, ausschliesslich fäkalhumor und vom parodistischen standpunkt her gesehen absolut NULL!!!


Gelöschter Nutzer

vor 20 Jahren

Ihr habt keine Ahnung.

Der Film ist echt gut.
Das Niveau ist zwar sehr tief aber es hat viele sehr gute gags.
(Besonders der Anfang)


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