Manhattan Love Story USA 2002 – 107min.
Filmkritik
Jenny from the block
Wenn Aschenputtel zum x-ten Mal ihren Traumprinzen trifft, dann hat Hollywood wieder einmal tief in der "Romantic Comedy" Mottenkiste gegraben und eine neue Version der alten Mär auf die Leinwand gezaubert. So geschehen mit Jennifer Lopez, Ralph Fiennes und "Manhattan Love Story".
Die gute Regie-Fee in diesem Fall war der Hongkong-Amerikaner Wayne Wang, ein Regisseur, der in der Vergangenheit mit leichtfüssigen Independent-Produktionen wie "Smoke" oder "Blue in the Face", aber auch mit leichtverdaulicher Hollywoodkost wie "Anywhere But Here" auf sich aufmerksam machte. Seine Fähigkeit, mit Figuren und ihren Darstellern umzugehen und auch aus simplen Storys das Maximale herauszuholen, mag die Produzenten von "Manhattan Love Story" davon überzeugt haben, ihn für ihr Star-Vehikel zu engagieren. Herausgekommen ist ein massgeschneidertes Genre-Produkt für Jennifer Lopez, die darin ihr Image als "Jenny from the Block" festigen darf.
Die Lopez spielt die hart arbeitende, geschiedene Mom Marisa Ventura aus der Bronx, die in einem Fünfsternhotel in Manhattan ihren Lebensunterhalt als Zimmermädchen verdient. Ihr Sohn Ty (Tyler Garcia Posey) ist ein ernsthafter kleiner Junge, der sich Präsident Nixon zum Idol auserkoren hat. Seine freien Tage verbringt er mit Mama im Hotel, weil ihn der verantwortungslose Daddy sitzen lässt. Dabei kommt es zu einer folgenschweren Begegnung: Hotelgast Christopher Marshall (Ralph Fiennes), heisser Anwärter auf einen Senatorenposten und heissester Junggeselle New Yorks, trifft Ty im Lift und lädt ihn zu einem Hundespaziergang ein. Doch Ty muss zuerst seine Mutter um Erlaubnis bitten. Der Zufall will es, dass Marisa in diesem Moment von ihrer besten Freundin und Zimmermädchen-Kollegin Stephanie (Marissa Matrone) dazu überredet wird, heimlich das sexy Designer-Kostüm der Society-Grösse Caroline Lane (Natasha Richardson) zu probieren. In Carolines Suite, von Kopf bis Fuss in feinsten Kaschmir gehüllt, wird sie von Christopher und Ty überrascht. Von da an nimmt das (Un)Glück seinen Lauf: Christopher verliebt sich Hals über Kopf in die attraktive Frau, die mit ihm zwar einen Spaziergang macht, sich ihm dann aber auf unerklärliche Weise immer wieder entzieht und von der er bloss den Vornamen weiss: Caroline.
Man weiss von Anfang an, was man von "Manhattan Love Story" erwarten kann, und die Erwartungen werden erfüllt - nicht mehr und nicht weniger. Es knistert zwar zwischen Jennifer Lopez und Ralph Fiennes um einiges vernehmlicher als zwischen ihr und Matthew McConaughey im kläglich missratenen "The Wedding Planner". Doch an ihre hocherotische Leinwandkonfrontation mit George Clooney in "Out of Sight" kommt J.Lo diesmal nicht heran. Fiennes ist liebenswert und ungewöhnlich verspielt, auch wenn er die eher seltsam anmutende Aufgabe hat, sich als republikanischer Senator in spe für die Belange der benachteiligten afroamerikanischen Bevölkerung zu interessieren! Wahrscheinlich versucht Fiennes, mit diesem Abstecher ins leichte Fach sein Image als grüblerisch-tiefsinniger britischer Charaktermime etwas aufzuhellen. Aber auch er hatte halt schon knisterndere Leinwandauftritte als diesen: etwa mit Kristin Scott-Thomas in "The English Patient". Einen wunderbar verschrobenen Auftritt hat hingegen Bob Hoskins als diskreter Hotel-Butler Linol, der Marisa absolut loyal ergeben ist, auch wenn dass letztendlich bedeutet, dass er seinen Job verliert.
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Kommentare
romatischer kitsch... fiennes mit lopez, das hat niemand gedacht, wieso macht er das?
Ich han dä Film 2 Mal im Kino gseh und eifach herrlich schnuggelig gfunde! Ok, echli kitschig, aber so öpis isch doch schön. D'Musik passt au perfekt zum Film. Alles i allem: En Film won ich mir sicher uf Video oder DVD chaufe wird!
Mir hat der Film sehr gut gefallen. Die Story ist etwas aussergewöhnlich aber irgendwie schön und romantisch. Vorallem der kleine Junge Ty hat mir sehr gut gefallen.
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