Im Dutzend billiger USA 2003 – 98min.

Filmkritik

Dutzendware

Filmkritik: Daniel Däuber

Eine Grossfamilie aus Illinois wird auf eine harte Probe gestellt, als die Eltern späte Karriere machen. Der vierzehnköpfige Haushalt wird noch chaotischer und die Bakers müssen sich schliesslich für Job oder Familie entscheiden. Steve Martin und Bonnie Hunt schlagen sich als Erzeuger und Erzieher dieses "dreckigen Dutzends" tapfer, auch wenn es ihnen ein zahmes, vorhersehbares und wenig originelles Drehbuch nicht leicht macht.

Der Komödie "Cheaper by the Dozen" ist deutlich anzusehen, dass sie als Weihnachtsfilm konzipiert wurde. Nicht nur, dass am Schluss eine Familie in handgestrickten, rot-weissen Pullovern einträchtig um eine Gans sitzt. Der Film liefert zuvor das tägliche Chaos und die haarsträubenden Abenteuer einer Grossfamilie und erinnert damit an "Home Alone" oder die TV-Serie "The Brady Bunch" - ohne allerdings je deren Originalität und Witz zu erreichen. Das Schielen auf ein möglichst grosses Familienpublikum hat die Handlung und Witze offenbar auf 12-Jährige ausgerichtet.

Die Geschichte ist schnell erzählt, wobei sie praktisch nichts mit dem gleichnamigen Original aus den 50er-Jahren zu tun hat. Auch auf Frank B. Galbreths Buchvorlage bezieht sie sich nicht wirklich. Tom und Kate Baker (Steve Martin, Bonnie Hunt) sind in dieser Version stolze Eltern von zwölf wahrhaft individuellen Kindern: Da gibt es den sportbegeisterten Teenieschwarm ebenso wie die modebewusste Zicke, die Chaos-Zwillinge oder die durchtriebene Göre, selbst der kleine Naturwissenschaftler fehlt nicht. Fütterung und Aufzucht von ihnen allen zu koordinieren, erfordert eine straffe Organisation, wie sie Kate seit Jahren durchzusetzen versteht. Durcheinander sie erst, als die Mutter wieder ins Berufsleben einsteigt und auch der Vater im Job mehr gefordert wird.

Während im ersten Drittel die Figuren eingeführt werden - aus Zeitgründen erhält jede nur gerade eine Eigenschaft - und der Freund der Ältesten zur Strecke gebracht wird (Ashton "Punk'd" Kutcher mit Hang zur Selbstironie), steht im zweiten Drittel der Umzug der Bakers vom idyllischen Land in die lärmige Grossstadt im Vordergrund. Schliesslich, als die Familie auseinander zu brechen droht, müssen sich die Eltern zwischen Familie und Beruf entscheiden.

Steve Martin spult seine Nummer von körperbetontem Slapstick und Schnellsprech-Wortwitz in gewohnt präzisem Timing, aber ohne wirkliche Inspiration ab, Bonnie Hunt belebt ihr selbstloses Hausmütterchen aus den zwei "Beethoven"-Filmen wieder. Für die ältesten Baker-Kinder wurden die TV-Lieblinge Hillary Duff ("Lizzie McGuire"), Tom Welling ("Smallville") sowie Shootingstar Piper Perabo ("Coyote Ugly") engagiert. Man hoffte also auch auf die MTV-Generation. Ob diese für eine derart zahme, uninspirierte und vorhersehbare Komödie etwas übrig hat, bleibt dahingestellt. In den USA immerhin erfreute "Cheaper by the Dozen" ein weihnächtlich gestimmtes Familienpublikum und spielte mittlerweile über 100 Millionen Dollar ein. Da waren also eine Menge 12-Jähriger ziemlich begeistert.

19.02.2021

2.5

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Kommentare

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oneadi

vor 17 Jahren

Im Ganzen ist "Im Dutzend billiger" ein humorvoller Film, der einem das ein oder andere Mal ein Lächeln hervor lockt.
Der am Anfang noch gute Film vermag den Zuschauer nicht gerade zu überzeugen... Die witzigen Szenen sind einfach nur durchschnittlich und die traurigen, emotionalen Szenen gehen vollkommen in die Hosen! Keiner der Schauspieler kommt so richtig zum Zug. Die eigentlich gute Story wurde etwas falsch angegangen und man hätte sicherlich mehr daraus machen können, schliesslich hatte er ja auch Erfolg. Was aber auch dazuführte das man eine Fortsetzung gemacht hat, die dann auch wirklich "billig" heraus gekommen ist.
Fazit: Ein Film den man sich nicht zwingend anschauen muss, aber gut geeignet ist für einen Familienabend. Zu mehr taugt der Film leider nicht...Mehr anzeigen


tuvock

vor 20 Jahren

Die Stallions spielen gegen die Pythons und verlieren weil der Coach unkonzentriert ist und die ganze Szene hat man nicht gerade einfühlsam mitfühlend regiert, sonder einfach nur gewöhnlich, man konnte nämlich gar nicht merken wie Tom das nahe geht, sondern man sieht einfach nur Bilder die zusammengehören, und ich muss sagen, der Klassiker „ Meine, Deine, Unsere“ war um Klassen besser.

Die Probleme mit den Kindern kamen nicht raus, maximal ein paar Ansätze von Problemen das war alles, die älteste Tochter LORRAINE die soll so was wie Cher in " Clueless" sein. Aber ach da merkt man nichts von Ihrer übertriebenen Etepetete Art – leider. Die Schauspielerin der Lorraine ist einfach nicht gut genug.

Schade das der Film nicht spannend gemacht wurde, sondern eher etwas zu einfach, ich hätte mir mehr gewünscht. So ganz schlecht war er eh nicht, aber leider nicht so ganz zusammengereimt. Spannung hat etwas gefehlt, aber lustig war er trotzdem, die 12 Kinder waren so richtig nett, aber alle etwas klein, als würde KATE sie alle adoptiert haben von einem Versandhauskatalog.

Also ich kann den Film empfehlen, aber leider nur bedingt, er ist eher mehr was für zu Hause wo man mit seiner Freundin TV gucken will und sich nicht unbedingt einen anspruchsvollen Film ansehen will sondern einfach nur hirnlos schmunzeln will. Was aber auch nichts macht. Hauptsache man steckt dann in der Freundin.

Empfehlenswert ab 6 Jahren für Hebammen und solche die es noch werden wollen, und solche die mal im Krieg waren und angefangen haben Kinder zu lieben und auf Kindergartenpädagogik umsteigen wollen, und für Opas und Omas die der Kindheit nachweinen.

70 von 100Mehr anzeigen


h10

vor 20 Jahren

Also ich finde den Film einfach fantastisch. Er ist witzig, unterhaltsam und besitzt dazu ein gutes, z. T. trauriges Drehbuch. Den Film bewerte ich sehr gerne mit fünf Sternen, schliesslich sind die schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller(Steve Martin, Bonnie Hunt, Tom Weeling, Piper Perabo und vor allem Hilary Duff) hervorragend, dazu ist aber auch das Drehbuch wie oben erwähnt top! Weiter finde ich, dass sich der Film bestimmt super für Familien eignet!Mehr anzeigen


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