Identity USA 2003 – 90min.

Filmkritik

Motel des Grauens

Filmkritik: Patrick Schneller

Zehn fremde Menschen stranden in einem abgelegenen Motel. Kurz darauf wird einer nach dem anderen ermordet. James Mangolds liefert einen spannenden und wendungsreichen Horrorthriller, der trotz des klassischen "wer stirbt als nächstes"-Schema frisch und originell wirkt.

In einer stürmischen Nacht landen zehn Menschen scheinbar unabhängig voneinander am gleichen Ort: Einem Motel im Niemandsland. Für diese Leute, die sich zum ersten Mal begegnen, bietet es die einzige Zuflucht - alle Autostrassen, die wegführen, sind überschwemmt und unpassierbar. Ein Ehepaar mit Sohn wurde nach einer Reifenpanne in einen Unfall verwickelt, die Mutter ist schwer verletzt. Unfallverursacher ist der Berufschauffeur Ed (John Cusack), den seine Passagierin, eine Schauspielerin auf dem absteigenden Ast, dazu gedrängt hat, während der Fahrt etwas aus ihrer Tasche zu fischen. Motelbetreiber Larry (John Hawkes) bietet seine Hilfe an, doch alle Telefonleitungen sind tot. Ein frisch verheiratetes junges Ehepaar und ein Callgirl auf Abwegen (Amanda Peet) sind die nächsten unvorhergesehenen Gäste. Als Letzter trifft der Polizist Rhodes (Ray Liotta) mit einem Häftling ein, den er ins Gefängnis überführen sollte. Problematisch wird die Situation für die Gestrandeten, als dem Schwerverbrecher die Flucht aus Rhodes’ Obhut gelingt und Ed in einer Waschmaschine den Kopf seiner vorlauten Kundin findet.

"Identity" ist ein stimmungsvoller und spannender Horrorthriller, der zahlreiche Wendungen bereit hält, die meist zu verblüffen vermögen. Neben der überzeugenden Atmosphäre gefällt vor allem das erlesene Schauspielerensemble, das seine vorwiegend undankbaren Rollen überzeugend verkörpert – auch wenn die meisten Charaktere den Film nicht überleben.

Besonders gelungen ist die Einführung der Motelgäste wider Willen, die zeitlich verschachtelt geschnitten ist und den Betrachter schnell in die Story einschleust. Auch sonst gefällt der fünfte Film des New Yorkers James Mangold ("Cop Land", "Kate & Leopold") trotz des klassischen "wer stirbt als nächstes"-Szenarios dank frischen Ideen und dem ausgereiften Drehbuch.

Dessen Autor Michael Cooney profilierte sich bisher eher mit Trashware wie den beiden "Jack Frost"-Filmen, in denen ein Killer-Schneemann (!) sein Unwesen treibt. Bei diesen unterhaltsamen, aber ziemlich bescheuerten Billigstreifen führte Cooney sogar Regie. Mit dem Skript zu "Identity" beweist er nun aber, das er auch hochkarätigen Genre-Stoff verfassen kann. Seinen packendsten Einfall liefert Cooney hierbei ganz am Schluss: Der Schlusstwist von "Identity" ist schlicht geil. Punkt.

19.02.2021

4

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Kommentare

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Janissli

vor 5 Jahren

Spannend bis zum Schluss! Super Psychothriller.


movie world filip

vor 13 Jahren

noch rechts spannende thriller mit gute cast


sminja

vor 19 Jahren

Spannender Film, originelle Idee. Gefällt mir!


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