The Room USA 2003
Pressetext
The Room
The Room ist eine One-Man-Show. Tommy Wiseau hat den Film produziert, das Drehbuch verfasst, Regie geführt und sich selbst die Hauptrolle des Johnny aufgebürdet.
Wiseau macht zwar alles, kann aber nichts.
Das Drehbuch könnte genauso gut aus der Feder des Orakels von Delphi stammen und von Schauspieltalent fehlt jegliche Spur. Kommt hinzu, dass sich das Englisch des Tausendsassas so anhört, als würde Sylvester Stallone mit dem Mund voller Kartoffeln Brigitte Nielsen parodieren. Die Filmsets wechseln praktisch nie, es kommt der Verdacht auf, der Filmtitel stehe in direktem Bezug zur spärlichen Filmkulisse.
The Room ist einzigartig. Fremdscham und Perplexität wechseln sich minütlich ab. Ungläubig staunt der Zuschauer ab der Unverfrorenheit, mit welcher Wiseau mitten in den Dreharbeiten einen Darsteller einfach durch einen anderen ersetzt. Völlig abstruse, losgelöste Handlungsstränge, der unbändige Drang der männlichen Hauptdarsteller sich gegenseitig Rugbybälle zuzuwerfen, ein gerahmtes Bild eines Löffels, welches zig Male prominent im Wohnzimmer der Hauptfiguren zu sehen ist, die hölzernen Schauspieler mit ihren beispiellos gestelzt klingenden Dialogen, das künstlich debile Lachen Johnnys, der triefend kitschige Soundtrack oder der 17-jährige Ziehsohns Danny, der aussieht als wäre er 30ig und seinem Pflegevater gerne beim Sex zusieht. In The Room gibt es ständig wieder neue Abnormaliäten zu entdecken.
The Room ist ein Paradebeispiel dafür, was einem talentfreien Regisseur alles durch die Lappen gehen kann. Wiseau vergisst die Auslichtung und seine Bildaufteilung wirkt vollkommen willkürlich. Seine Kamera behindert das Schauspiel mehr als sie es filmt. In der grandiosen, unsexy Sexszene sieht es aus als penetriere Johnny Lisas Bauchnabel.
Der Kultstreifen füllt in den USA und UK inzwischen ganze Kinosäle, bei denen sich die Zuschauer wie ihre Lieblingsfiguren verkleiden und Plastiklöffel durch den Kinosaal werfen. Greg Sestero, der im Film Mark "spielt", hat seine Erfahrung des Drehs im Buch "The Disaster Artist" verarbeitet. Die Rechte zur Verfilmung dieses amüsanten Lesestoffs wurden bereits von James Franco und Seth Rogen gekauft, die den "Disaster Artist" 2016 ins Kino bringen werden.
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