Laws of Attraction Deutschland, Irland, Grossbritannien, USA 2004 – 87min.

Filmkritik

Back to the Fourties

Filmkritik: Remo Bräuchi

Julianne Moore und Pierce Brosnan auf den Spuren von Katherine Hepburn und Spencer Tracy, das klingt allemal interessant. Eine moderne Screwball Comedy hätte "Laws of Attraction" gemäss Regisseur Peter Howitt werden sollen. Witz, Cleverness und Timing zeichneten die Originale aus - doch dies alles kommt hier mächtig zu kurz.

Audrey Wood (Julianne Moore) ist schön und erfolgreich. Wenn es darum geht, Scheidungen zu einer gewinnbringenden Angelegenheit zu machen, kann ihr vor Gericht keiner das Wasser reichen. Bis Daniel Rafferty (Pierce Brosnan) auf der Bildfläche erscheint. Der attraktive Staranwalt bringt mit seiner jovialen Art und unkonventionellen Methoden die erfolgsverwöhnte Mittdreissigerin schon bald aus dem Konzept. In der Folge liefern sich die beiden regelmässig berufliche Duelle innerhalb der scheidungsfreudigen New Yorker Schickeria. Doch die ultimative Herausforderung präsentiert sich in Form der verwöhnten Modedesignerin Serena (Parker Posey) und ihres noch-Ehemanns Thorne Jamison (Michael Sheen), seines Zeichens Rockstar und Casanova. Im Zentrum des neuesten Scheidungskrieges steht ein irisches Schloss: Möge der bessere Anwalt gewinnen.

Erklärtes Ziel von Regisseur Peter Howitt ("Sliding Doors", "Johnny English") war eine Rückbesinnung auf die Screwball Comedies der 40er Jahre. Das ist ihm allerdings nur insofern geglückt, als dass sein Frauenbild mit jenem von damals praktisch identisch ist. Als hätten 40 Jahre Gleichberechtigung nicht stattgefunden, ringt Howitts Audrey Wood bei jeder Gelegenheit um Fassung und kämpft gegen Tränen, ihre Gefühle und männliche Arroganz - und ist dabei meilenweit von Katherine Hepburn entfernt. New Yorks erfolgreichste Anwältin ist nicht etwa New Yorks erfolgreichste Anwältin geworden, weil sie Karriere machen will. Nein, indem sie betrogenen Eheleuten zu ihrem Recht verhilft, kompensiert sie lediglich ihr mangelndes Selbstvertrauen. Abends schiebt sie dann einsam und verstohlen Junk Food in sich hinein oder hängt mangels eigener Freunde regelmässig bei ihrer dem Jugendwahn verfallenen Mutter (Frances Fisher) rum.

Dabei genügt schon eine anzügliche Bemerkung oder der Anblick eines Eheringes, um die erfahrene Anwältin völlig aus dem Konzept zu bringen. Man wundert sich, wie die Frau in einer harten Männerbranche überhaupt soweit gekommen ist. Julianne Moore bleibt leider ob des dünnen Drehbuchs wenig mehr zu tun als neurotisch zu sein, während Pierce Brosnan als chauvinistischer Macho seine Bond-Rolle nur unwesentlich zu variieren vermag. Schade.

25.05.2021

2

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Kommentare

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Alina

vor 11 Jahren

unterhaltsamer chick-flick


maxundmaxundmax

vor 15 Jahren

Der Film ist unterhaltsam: klug, witzig und ein wenig frauenfeindlich. Pierce Brosnan spielt den stets überlegenen männlichen Part überzeugend, aber auf eine ganz andere Art. Gute Unterhaltung!


grafgrafenstein

vor 15 Jahren

Anfangs wirklich spritzige, mit zunehmender Laufdauer jedoch eine gewöhnliche Liebeskomödie


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