Pressetext
Les temps qui changent
Der Ingenieur Antoine Lavau (Gérard Depardieu) hat nie aufgehört, seine einstige und einzige Liebe Cécile (Catherine Deneuve) zu suchen, mit der er vor dreissig Jahren zusammen war. Seit längerem arbeitet er darauf hin, mit der Überwachung des Baus eines Medienzentrums in Tanger betraut zu werden, denn Cécile lebt genau dort - zusammen mit ihrem Ehemann, dem marokkanischen Arzt Natan (Gilbert Melki). Antoine bekommt den Auftrag, reist nach Tanger und hört im Hotelzimmer die von Cécile moderierte abendliche Radiosendung, was ihn in seinem Entschluss noch bestärkt: Er will diese Frau, die er seit der Trennung nicht mehr gesehen hat, zurückerobern. Doch als er sie zufällig beim Einkaufen mit ihrem Mann beobachtet, ist er so aufgewühlt, dass er voll in eine Glastür knallt. Als er arg ramponiert am Boden liegt, erkennt Cécile ihn schliesslich. Antoine bemüht sich trotz seines Zustands um ein Rendez-vous. Und gesteht Cécile bei ihrem ersten Treffen, dass er sie die ganzen Jahre gesucht hat und alles unternehmen werde, damit die ewige Liebe, die sie sich einst geschworen hatten, in Erfüllung geht. Die verheiratete Frau und Mutter eines erwachsenen Sohnes denkt nicht an eine Wiederaufnahme der Beziehung. Im Gegensatz zu Antoine lebt sie in der Gegenwart und ist mehr als zufrieden mit ihrem Leben. Doch Antoine lässt sich durch nichts von seinem Entschluss abbringen. Ausserdem hat er Zeit. Und tatsächlich taucht Cécile eines Tages völlig unvermittelt in Antoines Hotel auf, um mit ihm ins Bett zu gehen. Ist die Beziehung mit ihrem Mann vielleicht doch nicht so erfüllend, wie es den Anschein macht? André Téchiné ist mit Les temps qui changent ein ebenso bewegender wie fesselnder Film gelungen, der sich nicht auf das innere Drama seiner ProtagonistInnen beschränkt, sondern in verschiedenen Nebenhandlungen auch die aktuelle politische Lage in Nordafrika miteinbezieht. Ein kleines Meisterwerk mit einer in ihrer Schlichtheit ergreifenden und vor Lebenslust sprühenden Catherine Deneuve, das aus unerfindlichen Gründen nie in den Deutschschweizer Kinos zu sehen war. Das holen wir nach - und zwar mit einer vom Xenix untertitelten Kopie.
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