Der Fischer und seine Frau Deutschland 2005 – 100min.

Filmkritik

Dörries Film fischt fade Witze

Filmkritik: Claudio De Boni

Doris Dörrie hat sich bei den Gebrüdern Grimm bedient und bei der Schweizer Psychologin Verena Kast hinsichtlich psychoanalytischer Belehrung Schützenhilfe geholt. Trotz diesen Vorkehrungen trifft die Komödie nicht ins Schwarze und man(n) kann (oder will) mit dem Ergebnis nicht viel anfangen.

Um klar zu machen, was Doris Dörrie zu erzählen versucht, hier die Kurzversion des Märchens: Ein Fischer fängt in einem See einen Fisch, der zaubern kann. Dieser bietet dem Fischer im Tausch gegen die Freiheit die Erfüllung all seiner Wünsche an. Die Frau des Fischers nutzt dieses Angebot voll aus und lässt ihren Mann masslos viel fordern.

So ähnlich funktioniert denn auch die Geschichte in Dörries Film: Die lebensfrohe Modedesignerin Ida (Alexandra Maria Lara) und der sarkastische Veterinär Otto (Christian Ulmen) treffen sich zufällig in Japan, kommen zusammen und heiraten. Kaum in Deutschland angekommen, schneit es auch schon das erste Kind ins bescheiden kleine Haus. Für Ida ist klar: Es braucht mehr Geld, es muss eine grössere Wohnung her. Aber wer soll das bezahlen? Otto hält die siffige Sozialwohnung für gemütlich und mag auch nicht für mehr Geld seine Prinzipien als Tierarzt verraten. So kommt es, dass Ida als Modedesignerin Karriere macht, Otto zum Hausmann wird und von der anfänglichen Verliebtheit bald nichts mehr übrig ist. Von Idas Forderungen erpresst und von seinem Freund Leo (Simon Verhoeven) rivalisiert, macht sich Otto daran, mit allen Mitteln die Beziehung zu retten.

Sie habe sich immer darüber aufgeregt, dass die Frau am Schluss des grimmschen Märchens die alleinige Schuldige sei. Das bemerkte Doris Dörrie zu ihrer Motivation, die Geschichte des Fischers auf Zelluloid zu bannen. Dabei bleibt aber die Plausibilität der Adaption für den Zuschauer unergründbar. Nur schon wie sich die Strahlefrau Ida in den resignierten, schlabberigen Otto verlieben kann, ist schlicht unbegreiflich. Ebenso wenig vermag die Rahmenerzählung der erkalteten Ehe zweier Fische zu fesseln, auch wenn damit zumindest optisch etwas Farbe in die ansonsten blasse Story kommt.

Die Regisseurin hat definitiv zu viel gewollt, was in einer langfädigen Story resultiert, die die zahllosen Lücken in der Erzählstruktur durch fade Komik erfolglos zu kompensieren versucht. Es mag sein, dass der Film für Frauen einfacher zugänglich ist, als für einen Kritiker, der voll und ganz mit dem (stellenweise brillanten) Christian Ulmen solidarisiert. Aber auch die weibliche Klientel wird sich kaum an den klischierten Charakteren erfreuen. Dörrie ist die Einsicht zu wünschen, dass weniger verkorkste Belehrung mehr spannende Unterhaltung bedeutet.

17.02.2021

2

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tuvock

vor 18 Jahren

Handlung:

IDA entwirft Mode, sie reist durch Japan, auf einer Busstation trifft sie auf den Veterinärarzt OTTO, der mit seinem Kollegen LEO Fische verkauft. Kois, Teuer und wertvoll. Sie verliebt sich in OTTO. Sein Team mit seinem Freund nennt sich „ The flying Fish Doctors“. OTTO verspricht viel, gute Anlage seien die Fische, IDA glaubt ihm. Sie heiraten in Japan. Sind glücklich. Reisen nach Deutschland heim. Leben im Wohnwagen. OTTO ist mit wenig bescheiden, IDA will mehr, sie wird schwanger, kriegt keinen Koi sondern ein Kind, und OTTO ist noch mehr glücklich.

IDA ist frustriert. LEO hat YOKO geheiratet, und hat sehr viel Geld und eine Menge Luxus, ISA dagegen hat Ihren OTTO, ein neues Reihenhaus, ein gut situiertes Leben und will mehr, mehr Geld und Ruhm. IDA hat ja einige Stoffe aus Japan mit heimgebracht, aber leider werden Ihre neuen Schnittmuster, so ungefähr wie die Schuppen dieser sündhaft teuren Koi Fische, die eigentlich Karpfen sind, und bis zu 20. 000 Euro teuer werden können.

Dafür darf IDA 200 Schals verkaufen mit Fischmuster, und sie wird immer gieriger. Der beste Koi in Japan, gewinnt, OTTO ist der Besitzer, er wird dann doch verkauft für sage und schreibe, 350. 000 ¤, an Herrn WAGENBACH, dessen Frau ja IDA für sich gewinnen möchte, die läßt sich aber von der reichen Kuh nicht kaufen, obwohl sie Modezarin Nr. 1. in Deutschland ist. Aber dafür geht der Streit mit OTTO weiter, der sich vom Kontrollzwang seiner IDA nicht gut fühlt.


Meine Meinung, Infos:

Anfangs war es etwas nervig. Zwar nett aber nervig, und zwar wegen der Musik. Wieso war die Musik in Englisch und nicht in Deutsch? Wieso war die Filmmusik so ein nervendes Geheul zwischen gequälten Gitarreseiten in einem Föhn, und deprimierten Oboeklampfen in einem Klaviersarg. Die Musik fand ich nicht gut. Der Film kam mir zeitweise vor wie eine Dokumentation.

Es war schön Alexander Lara zu sehen wie sie die IDA spielt, so richtig nett, deprimiert, dann wieder unzufrieden und unglücklich, mit einem Hang fürs Unmöglich nicht erreichbare, nämlich Luxus satt zu haben. Der Film erinnert mich irgendwie so roadmoviemässig wie „ Im Juli“, nur ist er etwas langweilig, der neue Film von Doris Dörrie.

Arg irgendwie das man nur mit Geld glücklich wird, so wurde es halt im Film dargestellt, und man sieht wieder, die Männer sind doch perfekter, und anspruchsloser als die Frauen. Hat mir gefallen als IDA Ihren Otto fragt, weil er so wenig Luxus hat, „ Willst du denn ewig so weiterleben“?, Otto, ganz menschlich und männlich sagt nur ja, er ist bescheiden, nicht so wie Frauen, oder seine Ida halt.

Doris hat in dem Film, wie immer eh und je, das alte Thema von Liebe neu verfilmt, das ist Ihr Haupt und Lieblingsthema, und Ihr Motto?, Je mehr man will, verlangt und haben möchte, desto mehr entgeht dir im Leben was eigentlich wichtig ist. Unglaublich die Ida fährt mit dem Rucksack nach Japan, kehrt mit einem Mann heim, wechselt das Haus von Scheißbude auf Reihenhaus, und Ihre Wünsche von normal auf, ich will GOTT sein.

Eigentlich eine nette Wandlung, aber etwas zu lang dargestellt, also langweilig ein bißchen, da fehlt der Kick irgendwie. Aber dafür hat man 2 philosophierende Koi Fische im Aquarium zu bewundern. 2 Kunden sind im Film zu sehen, Schatzi Koi hat schwarze Flecken, die müssen rausgeschnitten werden, man fährt nach Japan, Fisch am Tisch, nicht gegessen, aber operiert, schließlich ist die deutsche reiche Gesellschaft noch mehr Snob als schon in den USA, und bevor die Modezarin und der Koisammler denen helfen die es am nötigsten haben, wird das ganze Geld für Schnickschnack ausgegeben. Eine dekadente Gesellschaft, aber bevor man über den satirischen Wahn nachdenkt, ist alles schon wieder vorbei, und man sieht wieder IDA, und OTTO.

Wie heißt es so schön? Wie gewonnen, so zerronnen, und das ist in dem Film gut zu sehen. Sie zufrieden mit wenig, dann bist du reich. Das ewige Gequatsche zwischen den Kois, lustig, aber unlustig unrealistisch umgesetzt, fade Emanzipations- Philosophie Sprüche, sind nicht jedermanns Sache. Ist nett, aber für den Film nicht wichtig.

Ein gutes Beispiel im Film, die Frauen wollen immer alles, schnell, einfach, und vor allem sie wollen Geld, und Macht. Die Männer wollen eine Taschentuch, eine Modenschau, Friede, ein Baby zum Wickeln, und ein paar andere Kleinigkeiten. Sie sind bescheiden. Doch Frauen, wie IDA sind es leider nicht. OTTO bekommt das alles zu spüren, sein Herz mag zerspringen. Es wird gut gespielt, aber nicht die ganzen 90 Minuten lange

Der Film hat eine Art Haupthandlung, und eine Nebenhandlung, wurde an Originalschauplätzen gedreht. Allerdings fand ich ihn etwas langweilig. Der Pepp fehlt, die lustige Handlung. Auch wenn OTTO am Arsch von einem Hund schnüffelt. Warum war eigentlich der Film nicht im Sommer im Kino, rätselte ich? Der Film ist eigentlich ein Sommerfilm, wo du dir als Ausgleich den Film ansiehst, weil du deiner Freundin angetan hast, Ihr einen blutigen SF Film anzusehen.

Dann ist da noch die Handlung mit den Kois, das waren mal Menschen, die sind verzaubert, und wenn sich OTTO und IDA lieben, können die Menschen werden. Das war die Nebenhandlung. Alte Klischees in einer neuen Rahmenhandlung mit nicht guter Musik und 2 gut agierenden deutschen Schauspielern die überzeugen Ihre Rolle spielen bietet Regisseurin Doris Dörrie.

Ich fand den Film gut gespielt, realistisch umgesetzt, aber langweilig

63, 11 von 100Mehr anzeigen


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