Wer hat wann mit wem und wie zum ersten Mal Sex gehabt? Irgendwie lässt man das Pausenhofpalaver über sexuellen Erfolg und Enttäuschungen nie ganz hinter sich. Komiker Steve Carell macht aus der ewigen und zuweilen peinlichen Frage ein Lustspiel, das anzüglich und herzerwärmend zugleich ist. "The 40 Year-Old Virgin" ist kaum perfekt, aber sehr unterhaltsam.

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Andy (Steve Carell) fristet sein Dasein als Angestellter in einem Geschäft für Unterhaltungselektronik. Privat sammelt er Spielfiguren aller Art, kuckt mit den Nachbarn "Survivor" und ist mit seinen vierzig Lenzen immer noch Jungfrau. Bei einer nächtlichen Pokerrunde wird das auch seinen Mitarbeitern bewusst. Geschockt wollen sie dem "Problem" eine Lösung erzwingen. Der scheue, überfreundliche Mann, der das andere Geschlecht respektiert und liebt, soll endlich den ersten Sex haben. Die Hindernisse hierfür sind allerdings überwältigend gross, zumal die Tipps seiner Arbeitskollegen nicht sonderlich hilfreich sind. Selbst am Kämpfen mit ihren eigenen Beziehungsproblemen schubsen die Jungs Andy in alle möglichen Richtungen, was den armen Mann nur noch mehr verwirrt.

Das Konzept dieser Komödie ist simpel und sehr originell. Es funktioniert als etwas konservativer aber sehr menschlicher Gegenpol zum "Stecher"-Verhalten, dem besonders Männer gerne verfallen. Carell, der die Geschichte aus einem von ihm entwickelten Stand Up-Sketch zum Drehbuch umformte, bringt durch sein einnehmendes Spiel die Irrungen und Wirrungen seiner sehnsüchtigen männlichen Jungfrau schön zur Geltung. Die Gags, die zuweilen stark am Rand des guten Geschmacks angesiedelt sind, werden durch eine sehr ehrliche und auch wunderbar aufgebaute Liebesgeschichte zwischen Carell und Catherine Keener ("Being John Malkovich") ausbalanciert.

Überbordet der männliche Freundeskreis Andys zuweilen mit Vulgarität, ist die Begegnung zwischen Keeners Figur Trish und Andy ein wahres Schmuckstück. Die Unsicherheiten, die Hoffnungen und schliesslich die erstmals entdeckten körperlichen Zärtlichkeiten werden humorvoll, ohne unnötige Trivialität und mit viel Gespür für die Realität vorgetragen. Regisseur Judd Apatow, der mit Carell das Drehbuch mitverfasste, widmet sich sorgfältig den einzelnen Episoden von verfehlter Liebe und unkontrollierten hormonellen Schüben. Gewisse allzu formalbehaftete Aspekte treten gerade bei der Charakterzeichnung von Andys Kumpels zu Tage, fallen jedoch nicht ins Gewicht.

Letztlich erreicht "The 40 Year-Old Virgin" eine Tiefe, die bei Komödien aus dem den Häusern Hollywoods in letzter Zeit sehr zu vermissen war, und beweist, dass auch typische Samstagabend-Unterhaltung frech und gleichzeitig sehr liebevoll sein kann.