Snakes on a Plane USA 2006 – 106min.

Filmkritik

Schlangenfrass

Simon Spiegel
Filmkritik: Simon Spiegel

Wenn der Name Programm ist: Nur wenige Filmtitel fassen die Handlung eines Films so prägnant zusammen wie derjenige von "Snakes on a Plane".

Um es gleich vorwegzunehmen: Wer von einem guten Film extravagante Dinge wie eine glaubwürdige - vielleicht sogar intelligente - Handlung oder feine Figurenzeichnung erwartet, sollte um "Snakes on a Plane" einen grossen Bogen machen. Zuschauer mit Sinn für Trash werden dagegen voll auf ihre Kosten kommen.

FBI-Agent Neville Flynn (Samuel L. Jackson) muss einen wichtigen Zeugen heil von Hawaii nach Los Angeles bringen; der schurkische Bösewicht, dem es an den Kragen gehen soll, versucht dies naturgemäss zu verhindern. Nun gibt es ja einige Möglichkeiten, unliebsame Zeitgenossen loszuwerden - das Aussetzen von Schlangen gehört da sicher zu den ausgefalleneren Methoden. Dafür gibt ein Haufen giftiger Reptilien auch mehr her als ein simples Sprengstoffattentat.

Zu Beginn, als in bester Katastrophenfilmmanier die verschiedenen Insassen des Flugzeuges vorgestellt werden - der arrogante Rapstar, der Paris-Hilton-Verschnitt mit Hündchen, die Stewardesse auf ihrem letzten Flug, die beiden Kinder ohne elterliche Aufsicht -, beschleicht einen ganz kurz die Angst, dass dies alles ernst gemeint sein könnte, dass hier ein koordinierter Anschlag auf die Tränendrüse erfolgen soll. Nachdem die ersten Opfer beim Sex in der Flugzeugtoilette dran glauben mussten, und kurz darauf ein weiterer Fluggast beim Pinkeln in sein bestes Stück gebissen wurde, sind derartige Zweifel aber endgültig ausgeräumt. Was folgt, ist wenig subtile, aber sehr effiziente Popcorn-Unterhaltung: Schlangen in allen Farben, Formen und Grössen kriechen, fallen und springen aus allen nur erdenklichen Öffnungen und beissen die schreienden Flugzeug-Insassen in so ziemlich jedes Körperteil. Unappetitliche Schockmomente wie ein Fluggast, der in der allgemeinen Panik einen Pumps-Absatz in den Kopf gerammt kriegt, dürfen da ebenso wenig fehlen wie markige Sprüche. Für Humor der ziemlich handfesten Sorte ist also reichlich gesorgt.

Neben Jackson agieren lauter unbekannte Namen, von denen die meisten aus gutem Grund wohl nie Berühmtheit erlangen werden. Doch sind die Schauspieler genauso nebensächlich wie die Story. "Snakes on a Plane" ist ein richtiges B-Movie und gibt nie vor, etwas anderes zu sein. Kein Beitrag zur Filmgeschichte, aber beste Unterhaltung, wenn man in der richtigen Stimmung ist.

25.01.2021

4

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

sehr tolle snake kitsch mit sehr coole samuel l. jackson


philm

vor 17 Jahren

Kann mich den vorangehenden positiven Kritiken nur anschliessen. Nach ein, zwei "B"ier habe ich mich mit der DVD "B"estens unterhalten. Cooler Humor + cooler Jackson = cooler "B"-Movie!
Man soll es als eine Art "Flug-zeugKatastrophenfilmparodie" anschauen und nicht ernst nehmen


zero2000

vor 18 Jahren

Wiedereinmal ein gutes Beispiel, wie man Geld nicht investieren sollte.


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