Das Geheimnis von Murk Schweiz 2008 – 89min.
Filmkritik
Ein Kreis im Kornfeld
Nach «Sternenberg» und «Die Herbstzeitlosen» ist «Das Geheimnis von Murk» eine weitere Produktion des Schweizer Fernsehens, die den Erfolg in den Kinos anstrebt. Die massentaugliche Biederkeit wird der Komödie von Sabine Boss sicher nicht im Weg stehen. An den Solothurner Filmtagen hat sie schon einmal den Publikumspreis gewonnen.
Im kleinen Dorf Murk herrscht eines Tages plötzlich Aufregung. In einem Feld von Sarah (Sabina Schneebeli) und Felix (Michael Neuenschwander) ist über Nacht ein Kornkreis aufgetaucht. Sarah und Felix sind allerdings nicht etwa Bauern, sondern eine Künstlerin und ein Ingenieur, die auf dem Land eine Lebensmethode abseits vom Stress der Grossstadt geniessen wollen. Die Kreise im Korn sorgen aber sicher nicht für Ruhe.
Der ungehobelte Fahrlehrer Mike (Daniel Rohr), der gerne mehr als nur ein Auge auf Sarah wirft, hat rasch eine Idee, wie das Phänomen durch Eintritt und Verpflegung in Geld umgemünzt werden kann. Da Sarah und Felix finanziell sowieso unter Druck stehen, setzen sie den Vorschlag in die Tat um. Ihre Beziehung wird dadurch allerdings auf eine harte Probe gestellt. Zudem weckt der Ansturm von Schaulustigen auch die Begierde des schmierigen Gemeindepräsidenten Toni (Michael Finger), der gleichzeitig auch der Filialleiter der Bank ist, welche soeben die Hypothek von Sarah und Felix gekündigt hat.
So kreist die Handlung um esoterische Erscheinungen, eine wankelmütige Gattin und einen Viagra fressenden Hund. Alle möglichen Klischees über provinzielle Kleingeister und lebensfremde Linke werden in der Komödie «Das Geheimnis von Murk» auf die Schippe genommen. Der grossmäulige Fahrlehrer Mike versucht, durch die Verwendung von englischen Ausdrücken ein wenig Lebenserfahrung vorzutäuschen, während der idealistische Ingenieur Felix an einer umweltfreundlichen Erfindung nach der anderen scheitert.
Für die visuelle Umsetzung orientierte sich Boss - wenig überraschend - am Western. Auch in der Handlung und den Figuren sind nämlich Anspielungen auf die wilden Weiten der Cowboys allgegenwärtig. Gut aufgelegt zeigen sich die Schauspieler, die lediglich mit der Eindimensionalität ihrer Figuren zu kämpfen haben. Das Drehbuch lässt die Handlung ein wenig zu beliebig von einem vorhersehbaren Konflikt zur nächsten unausweichlichen Auseinandersetzung dahin plätschern, ohne wirklich Schwung zu entwickeln. In dieser Hinsicht unterscheidet sich «Das Geheimnis von Murk» nur wenig von «Sternenberg» oder «Die Herbstzeitlosen».
Auch sonst sind manche Motive aus den beiden anderen Fernsehproduktionen zu erkennen. So wird abermals ein korrupter Lokalpolitiker (für einmal ohne spezifische Parteizugehörigkeit) von seiner schlechten Seite gezeigt. Wie in «Die Herbstzeitlosen» taucht zudem eine Figur auf, die durch eine übermässige Fixierung auf den Lebensstil in den USA einen Mangel im eigenen Leben überdecken möchte. So scheint das Landleben in der Schweiz überall ähnliche Resultate zu erzeugen.
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Kommentare
Der Film wäre eigentlich als TV. Film geplant gewessen, aber Das Geheimnis von Murk bekam in Solothurn den Publikumspreis und so wurde die CH-Sommer-Komödie. 08 geboren.
Der Film ist nett plus eine tolle Sabina Schneebeli aber der funke zum Sommer-Hit fehlt.
Fazit: Nett aber leider nicht mehr.
P. S. Sabine Boss hatte sechs Folgen der neuen SF. TV. Serie Tag und Nacht gedreht. (05. 09. 08 SF. 1)… Mehr anzeigen
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