Paraiso Peru 2009 – 91min.

Pressetext

Paraiso

Paradiesgarten heisst das Armenviertel in Lima, in dem Héctor Gálvez seinen Filmerstling angesiedelt hat. Er zeigt uns darin eine Jugend, deren Horizont verschlossen scheint und die dennoch von einer Zukunft träumt und von einem Weg. Joaquín, Antuanet, Sara, Lalo und Mario sind die Helden des Films, in dem Galvez eine einfache und gerade deshalb auch universell verständliche Sprache pflegt.

Héctor Gálvez, der Regisseur von Paraíso, hatte den Auftrag, in diesem Quartier von Lima ein Videoatelier zu organisieren. Vor Ort fand er Ju-gendliche vor, die ihrem sozialen Eldend entfliehen wollten und deren Begegnung ihn nachhaltig beeindruckte. Aus den Gesprächen entstand das Drehbuch zu seinem ersten Film. Er hat bei dessen Umsetzung auf einen Realismus gesetzt, bei dem seine Nöhe und Sympatie zu den einzelnen Figuren in jeder Einstellung spürbar ist.

Wir folgen Jugendlichen in ihrem Alltag mit den Kumpels, den Familien. Einzelnen gehen zur Schule, andere versuchen hier und dort ein paar Soles zu verdienen in Gelegenheitsarbeiten, die nirgends wohin führen. Selbst wenn sie manchmal kleinere Schelmereien erlauben, spürt man, dass sie eigentlich völlig aufrichtig sind. Die Mütter werden nachts in ihren Häusern immer noch von den Albträumen des Bürgerkriegs heimgesucht, während die Männer und Väter auffallend abwesend sind. Da gibt es keinen Miserabilismus, keinen Paternalismus in diesem überzeugend realistischen Zeugnis, im Gegenteil: Der Regisseur schenkt die Würde nicht nur den Menschen im Jardínes del Paraíso sondern auch der Jugend in allen Vororten und Armenvierteln der Welt.

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