Der Informant USA 2009 – 108min.
Filmkritik
Im Schatten der Wahrheit
Steven Soderbergh - einer der eigenwilligsten Filmemacher in Hollywood - inszeniert auch eine vermeintlich gewöhnliche Geschichte wie "The Informant!" höchst unkonventionell. Die grandiose Tragikomödie um einen "Whistleblower" erhält dadurch faszinierende Facetten.
Mark Whitacre (Matt Damon mit Schnurrbart) ist ein aufstrebender Manager in einem riesigen Agrar-Unternehmen. Eines Tages meldet er seinem Vorgesetzten, er habe die Information erhalten, dass die Experimente des Unternehmens durch einen Saboteur gestört werden. Die Firma wendet sich an das FBI. Agent Brian Shepard (Scott Bakula) befragt auch Whitacre, der ihm eine noch brisantere Auskunft erteilt: Das Unternehmen trifft Preisabsprachen mit der Konkurrenz. Das illegale Vorgehen kostet die Konsumenten unzählige Millionen. Das FBI engagiert Whitacre als Spitzel und schickt ihn fortan mit Abhörgeräten ausgerüstet an die Sitzungen, an denen die Tarife vereinbart werden. Whitacre steigert sich immer mehr in seine Rolle als Informant.
Das besondere Element an «The Informant!» ist das Verhalten der Hauptfigur, das zunächst ziemlich undurchschaubar ist. Immer, wenn er eine rationale Entscheidung trifft, sind seine Überlegungen zu hören, in denen er sich mit teilweise völlig zufälligen Gedanken beschäftigt. Man erfährt, dass sein deutsches Lieblingswort «Kugelschreiber» ist, oder dass sich Eisbären auf der Jagd die Pfote auf die schwarze Nase legen.
Erst mit der Zeit wird klar, dass Whitacre an einer psychischen Störung leidet. Dadurch lassen sich auch seine nicht immer ganz ehrlichen Aussagen erklären. «The Informant!» ist somit weniger ein Industrie-Thriller als vielmehr eine sehr humorvolle psychologische Studie über eine Person, die sich durch eine verzerrte Wahrnehmung übernommen hat. Matt Damon brilliert in der Rolle des kauzigen und tragischen Helden.
Aber nicht nur Story und Figur sind speziell. Regisseur Steven Soderbergh - er zeichnet unter seinem Pseudonym Peter Andrews auch für die Kameraarbeit verantwortlich - wählte einen unverkennbaren Stil. Das Publikum sieht die Ereignisse meistens aus der Position eines Beobachters, der zufällig im Raum anwesend ist. Durch die Verwendung von solchen eher ungewohnten Stil- und Erzählmitteln verleiht Soderbergh der an und für sich gewöhnlichen Geschichte einen ganz ausgefallenen Reiz.
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Kommentare
nach viel slechtes von soderbergh nochmal wieder etwas gutes... matt damon sehr glaubwürdig mit moustache in eine lange aber spannende wahre geschichte... die nie richtig endet - diese informant war talentiert wie ripley
matt damon kann auch das: stets lässt er eine weitere innere schicht der betrugszwiebel der hauptfigur zum vorschein kommen. mehr ist von diesem eher belanglosen werk trotz der sich gut zur verfilmung eignenden wahren story leider nicht zu haben, so unspektakulär wie die zürcher drehszene, die nach wenigen sekunden bereits vorbei ist.… Mehr anzeigen
der schlechteste Film von Matt Damon, man wartet vergelblich auf eine Steigerung, einige verliessen das Kino vor dem Ende
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