Skyline USA 2010 – 93min.

Filmkritik

Das blaue Grauen aus dem All

Filmkritik: Catharina Steiner

Gäbe es eine App für Drehbücher, sie würde wohl so etwas wie Skyline ausspucken. Die schamlose Raubkopie sämtlicher Alien-Invasion-Filme von Cloverfield bis Independence Day ist weniger ein Spielfilm als ein Demo-Video für Spezialeffekte.

Nach einer wilden Partynacht wachen Jarrod (Eric Balfour), Terry (Donald Faison) und ein paar Freunde in einem Luxus-Penthouse in Los Angeles auf. Was ihnen noch mehr Kopfschmerzen bereitet als der Wodka von letzter Nacht sind die Aliens, die den Himmel über Hollywood belagern. Ein seltsames blaues Licht zieht die Menschen hypnotisch an und saugt sie in Raumschiffe, wo sich die fiesen Ausserirdischen an ihren Gehirnen laben. So verschanzen sich die Freunde in der Wohnung, wo sie vergeblich auf Rettung warten. Nur eine Flucht übers Wasser ist möglich. Doch der Weg bis zur Marina scheint für die Freunde unüberwindbar.

Die Brüder Colin und Greg Strause haben sich einen Namen im Special-Effects-Bereich gemacht. So hatten sie etwa bei Titanic, 2012, Iron Man 2, Avatar sehr erfolgreich ihre Hände mit im Spiel. Als Regisseure verantworten sie bis dato einzig Aliens vs. Predator: Requiem. Damit dürfte klar sein, wo die Prioritäten der "Brothers Strause", wie sich das Duo nennt, liegen. Multidimensionale Charaktere? Zusammenhängende Handlung? Sinnvolle Dialoge? Darauf verzichten sie zur Gänze. Mit den Schauspielern wissen die Brüder auch nichts anzufangen. Sie wirken wie hölzerne Requisiten und nicht wie Menschen aus Fleisch und Blut.

Fairerweise muss man den Regisseuren zugestehen, dass ihnen mit zehn Millionen Dollar ein im Genre-Vergleich winziges Produktionsbudget zur Verfügung stand. Das zwingt sie dazu, den Grossteil der Handlung in wenige Schauplätze - hauptsächlich ein Wohnzimmer - zu verlegen. Von dem aus verfolgen ein paar Charaktere das Spektakel am Horizont durch Jalousien, Teleskope und über TV. Mehr sieht auch der Zuschauer nicht - eine unbefriedigende Erfahrung. Um aus dieser Not eine inszenatorische Tugend zu machen, bräuchte man ein Talent, das die Strauses zweifelsohne nicht haben.

Das wäre den Hardcore-Sci-Fi-Fans vielleicht sogar egal, wären zumindest die Visuals und Spezialeffekte bahnbrechend. Doch auch die hat man so oder ähnlich und meistens schon besser gesehen. Wenn auch nicht für den Zuschauer, dann immerhin für die Macher hat sich Skyline gelohnt. Der Film spielte sein Produktionsbudget bereits am Eröffnungswochenende wieder ein.

18.02.2024

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Kommentare

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movietalker

vor 8 Jahren

Zu Unrecht kritisierter Science Fiction Film mit Topp Effekten und einem Ende, dass einer Fortsetzung wert wäre.


croboy82

vor 9 Jahren

Für sein "Genre" ein recht unterhaltsamer Film.


oscon

vor 12 Jahren

Hab den Film auf DVD angeschaut. Auch wenn die Story nichts Neues bringt, punktet der Film doch mit den wirklich sehr guten Spezialeffekten. Der Schluss ist sehr gewagt, doch mal was neues.


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