The Cabin in the Woods USA 2011 – 95min.

Filmkritik

Fünf Freunde und die verborgene Türe

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Fünf Studenten machen sich auf den Weg in eine entlegene Waldhütte fernab jeglicher Zivilisation. Was nach einem altbekannten Plot eines klischeehaften Slasherfilms klingt, entpuppt sich nach und nach als genial konstruierter Horrorfilm, der augenzwinkernd das Horror-Genre ironisiert.

Die fünf Freunde Curt Vaughan (Chris Hemsworth), Marty Mikalski (Fran Kranz), Holden McCrea (Jesse Williams), Dana Polk (Kristen Connolly) und Jules Louden (Anna Hutchison) entscheiden sich, ein unbeschwertes Wochenende in einer entlegenen Waldhütte zu verbringen. Zwar werden sie von einem Tankwart vor der Hütte gewarnt, doch das kann sie nicht von ihrem Plan abhalten. In der Hütte angekommen, entdecken die Fünf einen verborgenen Zugang zu einem Keller. Bald darauf beginnt ein unerbittlicher Kampf um Leben und Tod.

The Cabin in the Woods wurde bereits im Frühjahr 2009 gedreht, schafft es aufgrund der Insolvenz des Filmstudios Metro-Goldwyn-Mayer aber erst jetzt in die Kinos. Kaum zu glauben, entpuppt sich der Film doch als der ironischste und intelligenteste Horrorfilm seit Wes Cravens Scream (1996). Für das Drehbuch zeichneten die beiden genialen Querköpfe Joss Whedon und Drew Goddard verantwortlich. Goddard führte schließlich auch selbst Regie. Whedon ist der Erfinder der Fernsehserien Buffy und Angel und war daher bereits vor The Cabin in the Woods bestens mit der düsteren Materie vertraut. Gemeinsam schufen sie einen Film, der zwar konventionell und harmlos beginnt, sich aber allmählich zu einem herausragenden, großartig konstruierten Horror-Schocker entwickelt.

Die Grundkonstellation des Films kommt einem sichtlich vertraut vor: Fünf Freunde fahren in eine abgelegene Waldhütte, um ein Wochenende dort zu verbringen. Ein altbekannter Horror-Plot, der zudem noch jegliche Klischees hinsichtlich der Figurenauswahl zu erfüllen scheint: So gibt es hier die schüchterne Jungfrau ebenso wie die attraktive Sportskanone und den Intelligenzbolzen. Doch Produzent Joss Whedon und Regisseur Drew Goddard schaffen mit einem geschickt angelegten Parallelplot eine zweite Ebene in ihrem Werk, die alle gängigen Konventionen des klassischen Horrorfilms augenzwinkernd und ironisch über Bord wirft. Wer sich gänzlich von dem Film und seiner intelligent verschachtelten Story überraschen lassen will, sollte den folgenden Absatz nicht mehr lesen.

Das Geschehen wird immer wieder aus der Sicht zweier Wissenschaftler gezeigt, die die Reise der fünf Freunde von Beginn an aus einem geheimen Labor tief unter der Erde beobachten und steuern. Mit stoischer Ruhe und erschreckender Gelassenheit treiben die beiden Wissenschaftler ihr übles Spiel mit den Freunden, die bald auch noch von einer Horde Hinterwäldler-Zombies gejagt werden. Wie dies alles genau zusammenhängt und was das Experiment irgendwo zwischen "Tanz der Teufel" und "Big Brother" zu bedeuten hat, offenbart sich aber erst nach und nach.

07.05.2024

3

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Kommentare

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Movie_Maniac

vor 5 Jahren

Ein Horrorstreifen, der scheinbar die gleiche Richtung, wie unzählige andere Vertreter des Genres einschlägt: Eine Gruppe nicht sehr gebildeter Jugendlicher landet in einer verlassenen Gegend und der Alptraum beginnt. Bei "The Cabin in the Woods" ist jedoch von Beginn an klar, dass die Handlung zwar genau eine solche, von Klischees übersäte Geschichte erzählt, aber dennoch auf etwas ganz Anderes hinaus will. Der Gruselfaktor ist hier sehr gering, vielmehr hat man das Gefühl, einen Science Fiction Streifen zu sehen. Und dieser ist über weite Strecken spannend, da man der Auflösung dieses Rätsels Stück für Stück näherkommt. Die CGI Effekte sind allerdings eher bescheiden umgesetzt worden.
7/10Mehr anzeigen


oscon

vor 9 Jahren

Schon die überraschende Anfangsszene lässt den Zuschauer irgendwie, da nur bedingt ein Zusammenhang zu der folgenden ('zig Mal gezeigten) Geschichte um eine Schar Teenager, welche irgendwo in der Einöde von igendwelchen Kreaturen verfolgt und nacheinander gekillt werden. Da von Joss Wheadon produziert, kommt der Witz ebenfalls nicht zu kurz und es gibt trotz Splatter-Effekte doch viele Szenen die zum Schmunzeln anregen! Trotzdem ist die Geschichte vielschichtiger als man denkt! Mehr sollte nicht verraten werden, um die Auflösung der Geschichte besser wirken zu lassen!
Überraschend und witzig!Mehr anzeigen


Barbarum

vor 9 Jahren

Nichts Grossartiges, aber interessant weil er das Genre gekonnt untergräbt und mal was anderes bietet.


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