Horrible Bosses USA 2011 – 98min.

Filmkritik

Rache in der Teppichetage

Filmkritik: Catharina Steiner

Der Boom der "R-Rated Comedies" in Hollywood hält an: Seth Gordon schickt mit Jason Bateman, Jason Sudeikis und Charlie Day ein triumphales Komiker-Trio auf einen abenteuerlichen Rachefeldzug gegen ihre Arbeitgeber.

Drei Männer, ein Problem: Ihre Chefs machen ihnen das Leben zur Hölle. Manager Nick (Jason Bateman) schiebt seit Jahren Überstunden und muss sich von seinem sadistischen Vorgesetzten Harken (Kevin Spacey) demütigen lassen - in der Aussicht auf eine sichere Beförderung, die er natürlich nie bekommt. Buchhalter Kurts (Jason Sudeikis) Boss (Colin Farrell mit Bierbauch und Halbglatze) ist ein ekelhafter Misanthrop, der plant, des Profits wegen chemische Abfälle ins Grundwasser zu leiten. Und dann ist da noch Dentalhygieniker Dale (Charlie Day). Seine Chefin Julia (Jennifer Aniston) will ihm an die Wäsche, und lässt keine noch so plumpe sexuelle Anspielung aus, um ihr Ziel zu erreichen.

Kündigen ist nicht nur wegen der schlechten Wirtschaftslage keine Option. Und Dale ist vorbestraft, Nick wird mit einem miesen Arbeitszeignis gedroht, Kurt muss verhindern, dass unschuldige Menschen Schaden an ihrer Gesundheit davontragen. Und so hecken die drei Freunde zusammen mit dem zwielichtigen "Motherfucker" Jones (Jamie Foxx) einen Plan aus: Jeder bringt einen Boss des anderen um die Ecke. Doch Pläne sind bekanntlich nur so gut, wie die Köpfe dahinter.

Nach dem Erfolg von Four Christmases suchte Regisseur Seth Gordon nach eigenen Aussagen lange nach einem guten Comedy-Script - und wurde schliesslich mit Horrible Bosses fündig. Eine gute Wahl: Wer über das ganz und gar unglaubwürdige Szenario hinweg sehen kann, wird nicht enttäuscht. Die Gag-Dichte ist hoch, das Tempo stimmt - aber es ist vor allem die exzellente Besetzung, die den Film vom omnipräsenten Mittelmass im Genre abhebt. Die berühmte Chemie zwischen Bateman, Sudeikis, und Newcomer Day ist in jeder Szene offensichtlich, und so ist es eine Freude, den drei Meistern des komödiantischen Timings bei ihrer fatalen Mission zuzusehen. Der Funke springt aufs Publikum über: Zu gerne sässe man auf dem Rücksitz von Nicks Prius, wenn die "Killer" auf Observations-Fahrt gehen und von einem Schlamassel ins nächste stolpern.

Auch Jennifer Aniston geht als sexbessesene Zahnärztin aufs Ganze und lässt ihr sauberes - und langweiliges - Image als "American Sweetheart" für einmal hinter sich. Die Rechnung geht auf: Angesteckt von der Spielfreude ihrer männlichen Kollegen scheut sie kein Risiko und verspeist phallus-förmige Lebensmittel so wunderbar schamlos, als hätte sie noch nie etwas anderes gemacht. Kevin Spacey, der den Part des widerlichen Vorgesetzten in Swimming with Sharks bereits perfektioniert hat, brilliert einmal mehr. Und eine Produktion, die es sich leisten kann, Altmeister Donald Sutherland zu engagieren, nur um ihn in den ersten fünf Filmminuten umzubringen, kann sich ihrer Sache ziemlich sicher sein. Todsicher.

29.04.2024

4

Dein Film-Rating

Kommentare

Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.

Login & Registrierung

Movie_Maniac

vor 5 Jahren

Eine gelungene Komödie mit namhaftem und auch passendem Cast. Man kann gut mit den Hauptcharakteren mitfühlen, da wohl fast jeder schon einmal in einer ähnlichen Lage mit einem unerträglichen Boss gewesen ist.
Der Film lädt zum Mitfiebern ein und bietet nicht nur jede Menge Witz, sondern auch Spannung und Action. Genau so muss eine Komödie sein.
7.5/10Mehr anzeigen


Mikelking

vor 10 Jahren

Yes-Endlich mal wieder eine Komödie, bei der ich lachen musste! Die Dialoge, die die Hauptpersonen miteinander führen, sind absurd komisch. Der Film haut viele Gags raus und man ist voll dabei. Ich wurde top unterhalten und kann den Film nur weiterempfehlen!


Barbarum

vor 12 Jahren

Nicht wirklich originell und gelegentlich allzu forciert und unglaubwürdig. Vor allem die Charlie Day-Jennifer Aniston Geschichte wirkt arg konstuiert. Aber alles in allem hat es doch genug witzige Szenen, damit man bestens unterhalten wird. Plus, das Casting ist einfach gelungen.


Mehr Filmkritiken

Gladiator II

Red One - Alarmstufe Weihnachten

Venom: The Last Dance

Typisch Emil