Ein riskanter Plan USA 2012 – 102min.
Filmkritik
Blick in den Abgrund
Was führt der Ex-Cop auf dem Sims eines Hochhauses im Schilde? Flott erzählter Thriller mit einem gut aufgelegten Ensemble um Sam Worthington und Elizabeth Banks.
Ex-Cop Nick (Sam Worthington) bricht aus dem Gefängnis aus. Nur wenige Stunden später steht er auf dem Sims eines Hochhauses und droht zu springen. Die Schaulustigen sammeln sich, die Polizei ist zugegen, und Detective Anderson (Elizabeth Banks) soll den scheinbar Lebensmüden überzeugen, wieder ins Haus zu kommen. Doch während Nick alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, dirigiert er zugleich den Diebstahl jenes 30 Millionen Dollar teuren Diamanten, für dessen Raub er eingesperrt wurde.
Ein Film dieser Art muss punkten, indem er rasant erzählt. Leerlauf darf nicht auftreten, der Zuschauer muss immer mitgerissen werden, damit er sich nicht zu viele Gedanken über den Aufbau der Geschichte macht. Man on a Ledge setzt jedoch weniger auf psychologischen Thrill als vielmehr auf handfeste Action. Gerade davon gibt es hier mehr als man erwartet - und längst nicht nur auf dem Sims.
Beeindruckend ist der Film, wenn er nah an der Hauptfigur bleibt. Als Zuschauer steht man fast neben dem Ex-Cop auf dem Sims. Die Kamera fängt die schwindelerregende Höhe, in der sich der Mann befindet, sehr beachtlich ein. Man spürt beinahe den Wind, der um die Ecken fegt und immer die Gefahr mit sich bringt, Nick in den Abgrund zu reißen.
Der Aspekt des Films, der sich mit dem Raub beschäftigt, ist hingegen lockerer aufgestellt, setzt auch mal auf Humor, vergisst dabei aber nicht, dem Publikum begreiflich zu machen, worum es hier geht. Als Antagonist agiert Ed Harris, der erstaunlich alt und zerbrechlich erscheint. Seine Rolle gibt nicht viel her, und die der anderen im Grunde auch nicht. Jede Figur in Man on a Ledge bedient eine Funktion, charakterliche Entwicklung geht über das Mindestmaß nicht hinaus. Als einzige besser bedient wird Elizabeth Banks, deren Figur durch die Ereignisse dieses Tages ein jüngst erlebtes Trauma bewältigen kann.
Der etwas schematische Thriller funktioniert dank gut aufgelegtem Ensemble und dynamischer Erzählweise. Keine große Kunst, aber auch kein Film, vor dem man sich mit einem Sprung vom Sims retten müsste.
Dein Film-Rating
Kommentare
Viel zu einfältig und dann auch noch ohne dass dies Spass machen würde. Auch ist der Mittelteil zu lange geraten, da man ab einem gewissen Zeitpunkt eigentlich nur noch auf die Auflösung wartet, doch die zieht sich hin.
Cooler Film, raffinierte Story. Nur die letzten 10min fallen ab, weil jeder weiss, wie die Geschichte ausgehen wird.
Echtes Popcorn-Kino!
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