The Avengers USA 2012 – 142min.
Filmkritik
Gipfeltreffen der Superhelden
Zu viele Köche verderben den Brei? Von wegen. Schon im Abspann von Iron Man verkündete ein gewisser Nick Fury, dass dem Comic-Helden Größeres bevorstehe. Auch in der Fortsetzung sowie den folgenden Marvel-Filmen Thor oder Captain America gönnte sich die von Samuel L. Jackson verkörperte Figur solche kleinen Gastauftritte - und zeigt nun in The Avengers, worum es dabei die ganze Zeit ging.
Als nämlich eines Tages Thors böser und machthungriger Halbbruder Loki (Tom Hiddleston) zurück auf die Erde kommt und einen kosmischen Energie-Würfel entwendet, steht die Zukunft der Menschheit auf dem Spiel. Für Fury, den Leiter der geheimen Regierungsorganisation S.H.I.E.L.D., ist das die beste Gelegenheit, endlich sein Avengers genanntes Superhelden-Einsatzteam zusammenzustellen. Zunächst widerwillig, dann aber doch mit vereinten Kräften tun sich Thor (Chris Hemsworth), der aus dem ewigen Eis aufgetaute Captain America (Chris Evans), der immer noch grün anlaufende Wüterich Hulk (Mark Ruffalo) und natürlich Iron Man (Robert Downey jr.) zusammen, unterstützt von Black Widow (Scarlett Johansson) und Hawkeye (Jeremy Renner).
Regisseur und Autor Joss Whedon, der seine größten Erfolge bislang im Fernsehen feierte, gelingt es gut, seine Geschichte im Marvel-Universum zu verankern, obwohl er sich durchaus Freiheiten gegenüber der fast 50 Jahre alten Comicreihe herausnimmt. Fans kommen in The Avengers ohne Frage auf ihre Kosten, nicht zuletzt jene, die die vorangegangenen Leinwandauftritte dieser Superhelden kennen. Wer so gar nicht vertraut ist mit der Welt dieser wackeren, durchaus mit Ego-Problemen behafteten Recken, dürfte dagegen mitunter Schwierigkeiten haben, alle Einzelheiten und Anspielungen zu verstehen.
Langeweile wird allerdings selbst bei Marvel-Neulingen kaum aufkommen, und das nicht nur aufgrund der einmal mehr tadellosen Spezialeffekte. Whedon, dessen TV-Arbeiten sich schon durch ironischen Witz und popkulturelle Referenzen auszeichneten, behält nämlich die humorvolle Erzählhaltung von Thor und vor allem Iron Man bei. Besonders im Mittelteil, wenn zwischen einer arg langen Exposition und einem ermüdend zerstörungswütigen Finale die Helden zu einem Teamgeist finden und ihre Rivalitäten in den Griff bekommen müssen, erreicht The Avengers dadurch eine Leichtigkeit, die schlicht verdammt viel Spaß macht.
Die spielfreudigen Darsteller tun ein Übriges, die Großproduktion zu einem überdurchschnittlich unterhaltsamen Blockbuster zu machen. Robert Downey jr., der seinen Iron Man allmählich ausgereizt zu haben scheint, ist dabei das Zentrum des Helden-Gefüges, muss sich aber letztlich von Mark Ruffalo als Bruce Banner (bzw. seinem computeranimierten Alter Ego) sowie Hiddleston als überheblich-charismatischem Bösewicht die Show stehlen lassen.
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