The Big Wedding USA 2012 – 89min.
Filmkritik
Heiraten auf eigene Gefahr
Jung-Regisseur und Drehbuchautor Justin Zackham versammelt in seinem zweiten Spielfilm, der von einem turbulenten Hochzeitswochenende erzählt, eine ganze Armada an Schauspielgrößen, schafft es mit der überraschungsarmen Familienkomödie aber nur selten, den Zuschauer zu unterhalten.
Alejandro (Ben Barnes) steht nicht nur kurz vor der Hochzeit mit seiner Freundin Missy (Amanda Seyfried), sondern auch vor einem großen Problem: Zur Feier des Tages wird seine leibliche Mutter Madonna (Patricia Rae) aus Kolumbien anreisen, und die waschechte Katholikin darf unter keinen Umständen erfahren, dass Alejandros Adoptiveltern Ellie (Diane Keaton) und Don (Robert De Niro) seit langem geschieden sind. Der Bräutigam bittet die beiden daher, noch einmal das glückliche Ehepaar zu spielen. Dieser nur halbwegs durchdachte Plan und die Probleme von Alejandros Geschwistern Lyla (Katherine Heigl) und Jared (Topher Grace) führen schon bald zu allerhand Missverständnissen.
Justin Zackham ist bisher vor allem als Autor der Tragikomödie The Bucket List mit Jack Nicholson und Morgan Freeman in Erscheinung getreten. Auch die Vorlage zu The Big Wedding stammt aus seiner Feder, wobei die Handlung stark an den französisch-schweizerischen Spielfilm Mon frère se marie angelehnt ist. Wie die Filmgeschichte bereits mehrmals gezeigt hat, können Hochzeitsfeste der perfekte Anlass für konfliktreiche und witzige Achterbahnfahrten sein. Sicherlich steht diese Feststellung auch hinter Zackhams zweiter Regiearbeit, positiv bestätigt wird sie hier aber nicht.
Viele Stars machen noch lange keinen guten Film. Eine Binsenweisheit, die im Fall von The Big Wedding einmal mehr zur Geltung kommt. Auch wenn die Darsteller - allen voran Diane Keaton und Robert De Niro - mit viel Spielfreude agieren, müssen sie sich einem beliebig zusammengeschusterten Drehbuch geschlagen geben. Schon die Ausgangssituation für das aufkommende Hochzeitschaos ist unzureichend motiviert. Warum Alejandro seiner leiblichen Mutter unbedingt eine Farce vorspielen muss, wird für den Zuschauer zu keinem Zeitpunkt ersichtlich.
Bezeichnenderweise macht dieser schwache dramaturgische Kniff dann auch sehr schnell Platz für eine Reihe harmloser Verwicklungen, bei denen Zackham ohne klaren Fokus zwischen den einzelnen Figuren hin- und herspringt. Noch problematischer ist allerdings, dass The Big Wedding nur ganz selten mit Tempo und Witz aufwarten kann. Der Humor beschränkt sich auf ein paar gelungene Slapstickeinlagen und einige provokante Wortgefechte.
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Kommentare
Bei diesem Film spielen die Creme de la Creme Darsteller mit, ansonsten ist der Film zwar unterhaltsam aber auch wieder schnell vergessen. Ich gebe dem Film 3. 12 Stücke Hochzeitstorte von 5.
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