Die Frau in Schwarz Kanada, Grossbritannien 2012 – 96min.
Filmkritik
Von Hogwarts ins Spukhaus
Nun ist er also erwachsen, der Harry. Die Brille hat er ab- und den Zauberstab aus der Hand gelegt, stattdessen hat er beinahe buschige Koteletten im Gesicht und steckt in den unbequemen Klamotten des viktorianischen Englands. Die simple Rechnung geht erstaunlicherweise tatsächlich auf: In The Woman in Black denkt man eigentlich nie an den Zauberlehrling Potter, wenn man Daniel Radcliffe sieht.
Als noch recht unerfahrener Anwalt Kipp wird er Anfang des 20. Jahrhunderts von seiner Londoner Kanzlei aufs Land geschickt, um in der Einöde den Nachlass einer kürzlich verschiedenen Klientin zu regeln. Dass er selbst den Verlust seiner Frau, die einige Jahre zuvor bei der Geburt des gemeinsamen Sohnes starb, noch nicht verwunden hat, ist ein Faktor, der ihm den Auftrag zur Qual macht.
Noch irritierender ist allerdings, dass er bei den sich größtenteils sehr rätselhaft verhaltenden Einheimischen (u.a. Ciarán Hinds und die kürzlich Oscar-nominierte Janet McTeer) alles andere als willkommen zu sein scheint. Ach, und dann ist da natürlich noch das Titel gebende Gespenst jener Frau in Schwarz, das das heruntergekommene Anwesen im Marschland heimsucht, in dem Kipp seinem Job nachgehen muss.
Man muss sich ohne Frage erst einmal daran gewöhnen, dass das gerade einmal 22 Jahre alte Bürschchen, das bis eben noch gegen Lord Voldemort kämpfte, nun den verwitweten Vater eines Vierjährigen spielt. Aber darstellerisch schlägt sich Radcliffe in seinem ersten Film nach dem Ende der Harry Potter-Saga absolut überzeugend. Abgesehen von dieser Besetzung hält Regisseur James Watkins in seiner Verfilmung des Romans von Susan Hill relativ wenig Überraschungen oder Innovationen bereit.
The Woman in Black ist eine Produktion der wieder belebten, legendären Hammer-Studios, und hält sich relativ treu an einstige Erfolgsmuster. Die Türen knarzen atmosphärisch, die Dorfbewohner blicken finster drein und hin und wieder gibt's ein paar richtig gute Schreckmomente. Das hat mit dem blutigen Horror, wie man ihn heutzutage gewöhnt ist, nicht allzu viel zu tun. Doch angenehm altmodisch und trotzdem effektiv – das schließt sich bei diesem in sich runden, zum Genre der spukenden Häuser und verfluchten Kinder gehörenden Gruselfilm nicht aus.
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Kommentare
Ein ganz früher Film von Regisseur James-BastilleDay-Watkins. Hier erweist er seine Reference Henry James oder den Brontës. Er hat Promis mit an Bord, vor allem Daniel Radcliffe und den Superstar für Stoffe, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts spielen Ciaran Hinds, als Séancen das Gesellschaftsbild prägten. Der Plot ist sekundär, die Machart von Bedeutung. Den Titel nimmt Watkins wörtlich: außer der Frau in Schwarz (Liz White) präsentiert sich auch so die Atmo und das Ambiente. Die üblichen Register werden gezogen: akustisch und optisch, Leichen werden exhumiert und aus spiritistischen Gründen begraben, Spieluhren untermauern die geheimnisvoll unheimliche Szenerie im Halbdunkel. Der Aberglaube war zur Zeit der Aktionen von Anwalt Radcliffe noch weit verbreitet. Er und Ciaran Hinds kämpfen dagegen an. Wie sie die Kinderleichen aus dem Moor mit einem Automobil herausziehen ist schon ein echtes Highlight des Films. Diese realistische Darstellung verlässt die Regie am Ende aber wieder und tanzt zwischen Wirklichkeit und Wunschtraum hin und her. Wobei als Zugeständnis an den Publikumsgeschmack das Wünschenswerte die Oberhand behält und egal ob tot oder lebendig die Hauptakteure stapfen munter und in Freuden zuversichtlich davon.
Ohne echte Lösung bietet der Film angenehmen Grusel.… Mehr anzeigen
Super das nenne ich ein Psycho Horror Film echt super gemacht Daniel radcliffe und Janet Mcteer mega!!!!!
Den Film fand ich sehr gut! Erstaunt hat mich Daniel Radcliffe in seiner Rolle, hat meine Erwartungen übertroffen!:) Die Story 5/5, Schauspieler 4/5, Filmmusik 4/5, Kulissen 5/5. Der Film ist sehenswert.
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