Immer Ärger mit 40 USA 2012 – 133min.
Filmkritik
Probleme, Probleme, Probleme
Krisenzeit in der amerikanischen Mittelstand-Suburbia: Man wird 40, man hat Geldprobleme, Mann nimmt Viagra. Am Midlife-Crisis-Fallbeil hantiert Judd Apatow.
40 ist bekanntlich das neue 30, aber das soll man mal Debbie (Leslie Mann) beibringen. Diesen Geburtstag zu feiern empfindet sie in etwa so angemessen wie Selbstverstümmelung zu begehen. Anders der Gatte: Pete (Paul Rudd) hat für seinen kurze Zeit später folgenden 40ten eine Party organisiert, was soviel bedeuten soll wie: Krise? Welche Krise?
Doch ist es längst nicht nur das Alter, das auf die Harmonie zwischen den beiden zersetzend wirkt. Denn es gibt Probleme, Probleme, Probleme. Petes Plattenfirma steht vor dem finanziellen Abgrund, in Debbies Boutique wird Geld geklaut, er vom Vater (Albert Brooks) abermals um solches angepumpt, während sie von ihrem Papa nach geschlagenen dreissig Jahren urplötzlich aufgesucht wird. Und dann geben sich auch noch die beiden Töchter alles andere als pflegeleicht.
Zwar verlebt das Paar zwischendurch ein relaxtes Wochenende weg vom Trubel und berauscht von Zauberpilzen. Doch nach der Alltagsflucht geht der eheliche Überlebenskampf weiter. Und inmitten von dem dann auch das noch: Debbie ist schwanger.
Der King of Comedy ist zurück im Regiesessel: Judd Apatow drückte wie kein anderer der amerikanischen Komödie in den letzten zehn Jahren den Stempel auf - als engagierter Produzent und natürlich als Regisseur bzw. Autorenfilmer. Apatows Erfolgsdoktrin: Unter dem engmaschigen Geflecht zumeist anzüglicher Pointen darf, ja muss der Ernst des Lebens durchscheinen.
Hinbekommen hat er diese Mischung bisher am besten in seinem zweiten Film Knocked Up, aus welchem er nun den Story-Strang um Debbie und Pete entnimmt und ihn zu einer eigenständigen Geschichte auswallt. Wortwörtlich. Mit einer stringenten Narration tut sich This is 40 nicht gerade hervor, 134 Minuten Dauer sprechen für sich. Zwar war das Original fast gleich lang, doch das wies auch einen enormen grundsätzlichen Konflikt auf, der sich über die Laufzeit kaum abnutzte.
Hier jedoch geht es, alle Nebenepisoden mal weggestrichen, ums Diskutieren, Streiten, Versöhnen, immer wieder. Das ist dank der unzähligen Witze und Querverweise unterhaltsam, es ist gut gespielt und - vor allem in der letzten halben Stunde - tatsächlich mit ergreifendem Ernst behaftet. Dann wiederum gibt sich der gesamte Film unrhythmisch inszeniert und mit dem Mittelstand-Suburbia-Setting förmlich in Watte gepackt.
This is 40 ist eine Dramödie von kolossalem Umfang geworden, bei der Apatow sicherlich die Intensität des Humors, nicht aber die der Story von Knocked Up reproduzieren kann.
Dein Film-Rating
Kommentare
Durchaus witzig aber für einen Film einfach zu gegenstands- und somit sinnlos.
Mir persönlich hat der Film sehr gut gefallen. Obwohl die Geschicht nicht speziell ist. Aber der find unterhaltet einem ziemlich gut, aus einer amüsanten Seite.
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