Ender's Game USA 2013 – 114min.
Filmkritik
Apokalypse für Teenies
Eine aggressive, ameisen-ähnliche Alien-Rasse droht, die gesamte Menschheit auszulöschen. Mittendrin: Harrison Ford und Ben Kingsley. Doch ebenso wie die beiden alten Haudegen enttäuscht auch der Rest des Films.
Vor 70 Jahren griffen die Formics zum letzten Mal die Erde an. Im Volksmund "Buggers" genannt, ist der nächste Angriff der ameisen-artigen Wesen jedoch nur eine Frage der Zeit. Um gut darauf vorbereitet zu sein, werden die intelligentesten und fähigsten Kinder auf eine abgeschiedene Weltraumstation verfrachtet. Diese dient als Trainingscamp und soll die Kinder optimal auf die Invasion der Außerirdischen vorbereiten. Einer der härtesten Ausbilder ist Colonel Hyrum Graff (Harrison Ford), dem unter den neu rekrutierten Kindern besonders eines auffällt: Ender Wiggin (Asa Butterfield), der das militärische Training mit Bravur meistert. Ender soll als Anführer die übrigen Soldaten in die Schlacht führen.
Ender's Game beruht auf dem 1985 von Orson Scott Card verfassten Roman, der unter Fans seither Kult-Status genießt. Auf dem Regie-Stuhl nahm Gavin Hood Platz, dem 2005 mit dem südafrikanischen Drama „Tsotsi“ der Durchbruch gelang, mit Ender's Game jedoch Schiffbruch erleidet. Zwar ist sein Film visuell durchaus reizvoll, die Glorifizierung von Krieg als notwendige, unausweichliche Handlung und die schematische Erzählweise stoßen jedoch allzu negativ auf.
Das Positive vorweg: Ender's Game weiß mit seiner technischen Umsetzung zu überzeugen. Allein die simulierten Trainingseinheiten in der zum Ausbildungscamp umfunktionierten Weltraumstation bieten enorme Schauwerte und optische Brillanz. Das war es dann aber auch schon, was an dem Film überzeugt. Vor allem die stereotype Erzählweise und Dramaturgie der Geschehnisse sind ärgerlich. Das sorgt für eine extreme Vorhersehbarkeit der Ereignisse und langweilt auf Dauer. Zudem ist der Film mit seinen fast zwei Stunden Laufzeit viel zu lang geraten und verlangt dem Zuschauer einiges an Durchhaltevermögen ab.
Für - eher ungewollte - Heiterkeit sorgen die Dialoge und Phrasen, die vor allem der in seiner Rolle stark unterforderte Harrison Ford von sich gibt. Auch Ben Kingsley als abgehalfterter Kriegsheld wirkt deplatziert und sticht lediglich mit seiner merkwürdigen Gesichtstätowierung hervor. Doch wirklich stossend: Ender's Game versucht, Kriege und Kampfhandlungen für eine jugendliche Zielgruppe attraktiv zu machen und glorifiziert diese über jedes vernünftige Maß hinaus.
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Kommentare
Was für ein Popanz für ein Sci-Fi Abenteuer der hohlen Art. Nur technischer Schnickschnack bis zum Abwinken. Angehäuft mit einer ‘Schwarzen Pädagogik‘ der schlichten Art übertreffen sich die Akteure im ernst bis grimmig Schauen. Lediglich Harrison Ford als Colonel Hyrum Graff darf mal ein paar Sekunden einen altersmilden Gesichtsausdruck zeigen. Da wird er glatt übertroffen von Ben Kingsley als Mazer Rackham. Der Arme hat sich auch noch das Gesicht bis zu Unkenntlichkeit anmalen lassen müssen. Der Plot ist aus dem Versatzstückkasten des Weltraumschrotts: mit einer Mischung aus Boot Camp und Kadetten Drill werden Helden ausgebildet. Und der größte von ihnen ist der Titelheld Ender (Asa Butterfield). Egal ob im ‘gestreiften Pyjama‘ oder bei ‘Hugo Cabret‘ er gewinnt stets die Herzen der Zuschauer mit seinen wunderschönen großen Augen. Darin spiegelt sich Mut und Entschlossenheit, aber auch Trauer und Tränen. Abigail Breslin und Hailee Steinfeld müssen das Gegengewicht zum männlichen Vollpotential bilden.
Die Feinde sind Insektoide, die einer Gottesanbeterin ähneln und treten erst ganz am Ende auf. Sie stammen noch aus der Zeit als solche Wesen als Ameisen oder Spinnen über die Leinwand huschten. Der Name Formicula erinnert noch an ihre Vorfahren. Hier heißen sie natürlich ‘Formics‘. Der sympathische Held Ender wurde natürlich gelinkt und segelt in eine vielversprechende Zukunft. Mann war das spannend!? Schon schlecht, wenn man so weit von der Romanvorlage abweicht. Ja, die Helden werden halt auch alt: der Ben und der Harrison .K.V.… Mehr anzeigen
Konnte nicht viel damit anfangen, immerhin scheinen die Ausstattung und die Special Effects-Leute sich aber Mühe gegeben zu haben.
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