The Conjuring USA 2013 – 112min.
Filmkritik
Schreck, lass nach!
Das neue Werk des Horrorspezialisten James Wan basiert nicht nur auf originalen Fallakten der berühmten Geisterjäger Ed und Lorraine Warren. Es erhebt die beiden Dämonologen auch zu wichtigen Handlungsträgern einer wirkungsvoll inszenierten und angenehm unblutigen Spukgeschichte.
Eigentlich haben Roger (Ron Livingston) und Carolyn Perron (Lili Taylor) allen Grund zur Freude. Denn gemeinsam mit ihren fünf Töchtern beziehen sie ein altes Farmhaus im Bundesstaat Rhode Island. Schon kurz nach ihrer Ankunft kommt es jedoch zu seltsamen Zwischenfällen, die nach und nach einen schrecklichen Verdacht nähren: Eine dämonische Macht scheint die Familie zu bedrohen. In ihrer Verzweiflung wenden sich die Perrons an das Ehepaar Ed (Patrick Wilson) und Lorraine Warren (Vera Farmiga), das seit vielen Jahren paranormale Phänomene erforscht. Als die beiden Experten das Haus untersuchen, kommt es zu weiteren Übergriffen.
Der clevere und überaus einträgliche Schocker Saw machte den australischen Regisseur James Wan 2004 schlagartig bekannt. Auch in seinen folgenden Regiearbeiten frönte der junge Filmemacher zumeist einer Leidenschaft für Horrorstoffe, legte diese aber deutlich altmodischer und weniger reißerisch an. Das gilt ebenso für seinen neuen Film, die in den USA unerwartet erfolgreiche Gruselmär The Conjuring.
Allein durch seine entsättigten, braun-beige gehaltenen Bilder wirkt der Streifen wie eine Hommage an das Horrorkino der 70er Jahre, eben jene Zeit, in der auch die auf vermeintlich wahren Begebenheiten beruhende Geschichte spielt. Wan und seine Drehbuchautoren lassen ausreichend Raum für die Einführung der Figuren, wobei neben den Perrons von Anfang an auch Ed und Lorraine Warren mit einer eigenen Hintergrundgeschichte in Erscheinung treten.
Schleichend, aber unaufhaltsam baut sich eine unheimliche Atmosphäre auf, die mit Standardsituationen des Genres durchsetzt ist und von einem bedrohlichen Klangteppich umhüllt wird. Ein totes Haustier, plötzlich stehen bleibende Uhren, unheimliche Stimmen, auf- und zuschlagende Türen, all dies sind Hinweise auf die böse Macht, die den Perrons zu Leibe rücken will, sich aber nur selten offen zeigt. Mit dem Einzug der Dämonologen in das Anwesen erhöht der Regisseur die Schlagzahl. Schockmomente häufen sich, und die verzweifelten Rettungsversuche münden in einen eindringlich gespielten Showdown, der an William Friedkins Klassiker The Exorcist (1973) erinnert. Auch wenn Wan den Spuk souverän im Griff hat, tritt seine eigene Handschrift manches Mal zu sehr hinter der Verknüpfung altbekannter Muster und Versatzstücke zurück.
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Kommentare
Endlich einmal ein Horrorstreifen, der sich qualitativ von vielen anderen Gruselfilmen hervorheben kann. Bei "The Conjuring" hat man sich nicht nur bemüht, das Publikum zu schocken - auch in die Charakterentwicklung wurde viel Zeit investiert.
Vor allem das Geisterjäger-Paar "Ed Warren" (Patrick Wilson) und "Lorraine Warren" (Vera Farmiga) kommt sehr authentisch daher und macht die Geschichte dadurch durchaus glaubwürdig. Die gruseligen Momente wurden stimmig inszeniert und auch wenn mal einige Minuten nichts Schockierendes passiert, weiss der Film zu unterhalten.
8/10… Mehr anzeigen
"The Conjuring" käut alt bekannte Horrorversatzstücke wieder, aber auf unterhaltsame Art und Weise. Allerdings lässt der Streifen sich zu Beginn arg viel Zeit um in die Gänge zu kommen.
Der Film straft zahlreiche Horrorfilme Lügen, und beweist, dass es sich auch in diesem Genre lohnt, Zeit in die Entwicklung der Charaktere zu investieren. So empfindet man doch tatsächlich Empathie und hofft, dass sie bis zum Schluss überleben...
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