The Lone Ranger USA 2013 – 149min.
Filmkritik
Buddys sorgen für Gerechtigkeit
Nach der Wiederbelebung des Piratenfilms mit Pirates of the Caribbean versuchen sich Erfolgsproduzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Gore Verbinski an einer Neuauflage des Western-Genres. Das Ergebnis ist ein bildgewaltiger, teilweise überdrehter und erzählerisch nicht immer überzeugender Blockbuster, der an den US-Kinokassen einen denkbar schlechten Start hingelegt hat.
Der frisch gebackene Anwalt John Reid (Armie Hammer) kehrt in seine Heimatstadt zurück, um seinen Bruder Dan (James Badge Dale) im Kampf für Gerechtigkeit zu unterstützen. Gemeinsam mit anderen Texas Rangern begeben sie sich auf die Suche nach dem gefürchteten Verbrecher Butch Cavendish (William Fichtner). Der Bandit lockt die Gesetzeshüter allerdings in einen Hinterhalt, den einzig John schwer verletzt überlebt. Gerade rechtzeitig taucht der Indianer Tonto (Johnny Depp) auf, um den weißen Mann ins Leben zurückzuholen. Er kann John schließlich überzeugen, das Recht in die eigenen Hände zu nehmen und als maskierter Reiter Jagd auf Cavendish zu machen.
Wenngleich die Abenteuer des Lone Rangers dank einer Hörspielreihe und einer Fernsehserie fester Bestandteil der amerikanischen Populärkultur sind, bemühen sich Bruckheimer und Verbinski eifrig um eine eigene Handschrift. Das zeigt sich schon in der Perspektive auf das Geschehen. Immerhin ist es in der Rahmenhandlung des neuen Kinoabenteuers der Komantsche Tonto, der einem Jungen bei einer Wild-West-Ausstellung im Jahr 1933 die unglaubliche Geschichte des Lone Rangers nahe bringt.
Die Besetzung des Indianers mit Johnny Depp erweist sich, ähnlich wie bei Pirates of the Caribbean, als wahrer Glücksgriff. Auch hier gelingt es dem eigenwilligen Schauspieler, eine ausgefallene Figur zu erschaffen, die vom optisch extravaganten Erscheinungsbild bis hin zur amüsant-abgehackten Sprechweise letztlich größere Wirkung entfaltet als der titelgebende Held.
Auch wenn das Zusammenspiel der beiden grundverschiedenen Buddy-Figuren zumeist gut funktioniert, wirkt der Film insgesamt recht unentschlossen. Altbekannte Western-Versatzstücke wie die dunkle Seite des Eisenbahnfortschritts und die Rache für ein früher erlittenes Trauma vermischen sich mit skurrilen Einfällen und Slapstick-Humor, ohne dass sich ein ausgewogenes Gesamtbild ergeben würde. Opulente Landschaftsaufnahmen und rasante Action-Sequenzen sorgen für abwechslungsreiche Unterhaltung, können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte im Ganzen etwas aufgebläht daherkommt.
The Lone Ranger ist sicher kein schlechter Film. Ob er dem Western-Genre nachhaltig neues Leben einhauchen kann, dürfte jedoch mehr als fraglich sein.
Dein Film-Rating
Kommentare
Alles in allem ein Mix aus Westerntropen und schrägem Humor, der aber braucht, um in die Gänge zu kommen und auch danach immer wieder Längen aufweist, letztlich aber doch unterhält.
Johnny Depp mag ja amüsant sein in Pirates of the Caribian, aber im Film Lone Ranger macht er meiner Meinung nach keinen guten Eindruck. Seine Stimme passt überhaupt nicht zu Tonto. Ansonsten kein schlechter Film, geschichtlich OK und schauspielerisch genügend um den Film bis zum Schluss zu schauen. Einzig die schauspielerische Leistung von Armie Hammer macht den Film sehenswert.… Mehr anzeigen
Diese Mischung hat diesmal nicht geklappt, da springt der Funke nicht rüber.
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