Mädchenbande Frankreich 2014 – 112min.
Pressetext
Mädchenbande
Marieme (Karidja Touré) ist sechzehn Jahre alt und lebt mit ihrer Familie in einer engen Wohnung in der französischen Banlieue. In der Schule hat sie längst abgehängt, auf der Strasse gilt das Gesetz des Stärkeren, und zu Hause ist sie gefangen zwischen den machoiden Kontrollreflexen des älteren Bruders und ihrer Verantwortung den jüngeren Schwestern gegenüber. Als wäre Erwachsenwerden nicht schon schwer genug, sind Mariemes Zukunftsperspektiven unter diesen Umständen ziemlich beschränkt. Und so spielt die Seconda ihre wenigen Karriereoptionen einfach einmal durch: die fürsorgliche Schwester, den cleveren Drogenkurier und das Gangmitglied der toughsten Mädchengang im Viertel. Diese lebt vom Taschengeld der schwächeren Mitschülerinnen, liefert sich handfeste Auseinandersetzungen mit der Konkurrenz und klaut sich tagsüber die Abendgarderobe zusammen. Am Wochenende machen die Mädchen Abstecher in die Innenstadt, leisten sich zu viert ein Doppelzimmer im ibis oder fühlen sich beim Karaokesingen für einen Moment ganz wie Rihanna. Es ist Sciammas grosses Verdienst, dass Bande de filles nicht im tristen Sozialdrama stecken bleibt, sondern Mariemes Suche nach einem Platz in der Welt immer wieder heitere Momente abgewinnt. So gelingt ihr die Synthese zwischen Milieustudie und Coming of Age, zwischen hartem Bandenalltag und unbeholfenem Liebeserwachen. Kurz: eine intelligente und aktuelle Fortsetzung des cinéma de banlieue der Neunzigerjahre aus weiblicher Perspektive.
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Kommentare
Guter Film über Mädchen in Paris mit nicht ganz so vielen Perspektiven.
magnifique! have noce nie so eine vielseitige Darstellung von jungen schwarzhäutigen Frauen auf der kinoleinwand gesehen.
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