Die geliebten Schwestern Österreich, Deutschland, Schweiz 2014 – 139min.
Filmkritik
Die Liebe ist der Liebe Preis
Eigentlich ist Dominik Graf ja eher im Genre des Thrillers zu Hause, und den dreht er wiederum meist fürs Fernsehen. Doch mit Die geliebten Schwester präsentiert er auf der Berlinale nicht nur seinen ersten Kinofilm seit acht Jahren, sondern auch einen Kostümfilm über eine Ménage-à-trois um den Dichter und Dramatiker Friedrich Schiller.
Sommer 1788 in Rudolstadt. Bei einem Spaziergang trifft der Dichter Friedrich Schiller (Florian Stetter) auf die junge Charlotte von Lengefeld (Henriette Confurius). Angetan von ihrer Anmut macht er ihr den Hof, doch Charlottes Mutter wünscht sich für ihre Tochter eine solventere Partie als den zwar aufstrebenden, jedoch mittellosen Schriftsteller. Aber Schiller lässt sich nicht beirren und kämpft um seine Angebetete. Da Schiller immer häufiger im Hause von Charlotte verkehrt, verfällt bald auch ihre ältere Schwester Caroline (Hannah Herzsprung) seinem Charme. Angetrieben vom romantischen Ideal der reinen, freien Liebe schwören sich die Drei ewige Treue – doch nach einiger Zeit schleicht sich die Eifersucht auch in diese ungewöhnliche Beziehung und stellt vor allem die Schwestern auf eine harte Probe.
Auf den ersten Blick verströmt Die geliebten Schwestern eine ähnliche Ehrfurcht wie ein Drama von Schiller: Ein 170 Minuten langer Film über eine Dreiecksbeziehung um zwei verarmte Adelsschwestern und einen aufstrebenden Dichter zur Zeit der Weimarer Klassik, das klingt nach einem schweren Stoff. Doch Dominik Grafs neuer Film kommt – ebenso wie die Werke Schillers, wenn man sich darauf einlässt – erstaunlich modern und frisch daher. Denn Die geliebten Schwestern ist glücklicherweise keine aufgehübschte Germanistik-Biografie des Dichters, sondern vornehmlich ein Film über die beiden Schwestern und ihren Versuch, ihre Liebe und ihr Leben anders zu gestalten als es die starren Konventionen der Zeit verlangten.
Es ist ein Film über die Kraft der Liebe und der Worte geworden: Immer wieder stehen die Briefe, die sich die drei Liebenden mit glühendem Herzen geschrieben haben, im Mittelpunkt des Geschehens. Die Poesie der Worte hat Graf auch in seinen Bildern eingefangen: anstatt die bleierne Schwere vieler Kostümfilme heraufzubeschwören, sind die Bilder durchflutet von einer flirrenden Leichtigkeit, wie man sie vom deutschen Meister des Thrillers nicht erwartet hätte. Zärtlich zeichnet er die Liebe dreier Menschen am Vorabend der französischen Revolution, fernab gesellschaftlicher Zwänge. Ebenso klar legt er aber auch die Strukturen des Scheiterns auf. Denn wie beim Umsturz in Frankreich geht das Aufbegehren nicht ohne Blutvergießen. Und seien es letztlich nur die Wunden eines gebrochenen Herzens.
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Kommentare
Ich liebe solche Filme. Wenn sie denn gut gemacht sind, was bei diesem Werk leider nicht der Fall ist.
Fand ihn öde und langfädig. Der Cast ist auch eher durchzogen, und Schiller's blonde Mätresse hat gebleichte Zähne und gezupfte Augenbrauen (nicht sehr zeitgemäss).
Hat mich bedauerlicherweise in keinster Form berührt. Und dann noch diese Kapiteleinblendungen im Stil einer PowerPoint-Präsentation - oh weiha!… Mehr anzeigen
der film wird mit der zeit etwas öde, da es kaum actionszenen odere schiessereien hat. brüste sieht man auch nicht, deshalb eher für deutschlehrer o. ä. zu empfehlem
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