Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück Deutschland 2014 – 120min.

Filmkritik

Der Weg ist das Glück

Raphaela Dreyfus
Filmkritik: Raphaela Dreyfus

Auf die grosse Suche nach dem Glück begibt sich auch ein neurotisch exzentrischer Psychiater, dessen Leben festgefahren scheint. Wie geht Glück? Diese Frage beschäftigt Hector auf seiner Reise rund um die Welt, von China über Afrika bis in die USA. Clever inszeniert Peter Chelsom die Suche und bringt François Lelords Roman als kurzweilige Komödie auf die Leinwand.

Hector ist Psychiater und lebt mit seiner Freundin Clara (herrlich überdreht: Rosamund Pike) scheinbar glücklich in London. Sein Leben verläuft nach strikten Regeln und Muster und ist tagein tagaus das gleiche. Als Hector merkt, dass er nicht nur sich selbst, aber auch seine Patienten nicht glücklich machen kann, begibt er sich auf eine abenteuerliche Weltreise auf der Suche nach dem Glück. Von China, über Tibet bis nach Afrika und in die USA – überall stellt Hector sich selbst und anderen die Frage, was eigentlich glücklich macht. So erlebt er einige Abenteuer, während seine Freundin zu Hause langsam den Verstand zu verlieren scheint und ihn vor die Entscheidung stellt: Möchte er das Glück in der Welt finden, oder wartet es vielleicht nicht schon zu Hause?

Das Glück, oder auch sich selbst suchen – und finden – ein Thema, das in Büchereien ganze Regale mit Selbsthilfebüchern füllt und auch Hollywood zu beschäftigen scheint. Ganz so kitschig wie bei Eat Pray Love oder so traurig wie bei The Pursuit of Happiness geht Regissuer Peter Chelsom das Thema Glück und wie viel es wirklich braucht um glücklich zu sein, in Hector and the Search for Happiness aber nicht an. Neugierig und gewitzt geht Hector durch die Welt und notiert sich fein säuberlich Gedankengänge und Weisheiten über Glück und glücklich sein in sein Notizbuch.

Simon Pegg scheint die Rolle des Hectors auf den Leib geschrieben – den gelangweilten, unzufriedenen aber neurotischen Psychiater mimt er ebenso überzeugend wie den neugierigen Weltenbummler. Und derart oft stellt Hector auf seiner Reise Fremden, Einheimischen und einfach jedem, der ihm über den Weg läuft die Frage nach dem Glück, dass man unweigerlich versucht sie für sich selbst zu beantworten. Um dabei nicht zu ernst zu werden, inszeniert Peter Chelsom François Lelords Roman mit der nötigen Portion Humor und Frechheit – und rutscht trotz seiner Unbeschwertheit ab und zu ins Kitschige und allzu Klischeehafte ab. Aber das zu vermeiden ist bei diesem Thema wohl die ganz grosse Herausforderung.

16.04.2024

4

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Kommentare

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Janissli

vor 6 Jahren

Wirklich super gelungene Verfilmung des Buches.


Patrick

vor 7 Jahren

Skurriles ROAD-MOVIE,das anfangs extrem albern und langfädig ist.Wird aber im Laufe des Filmes immer besser und das Happy End trifft mitten ins Herz.Dafür gibt's 3.1/2 Sterne von 5.


Barbarum

vor 7 Jahren

Für meinen Geschmack etwas arg viel Wohlfühl-Esoterik, aber vor allem dank Simon Pegg auch ausreichend vergnüglich.


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